Bastei Lübbe ist bereits seit zwei Jahren mit seinen Vorschauen im Novitätensystem VLB-TIX vertreten. Nach ausführlicher Prüfung hat sich der Verlag nun entschieden, spätestens mit dem Frühjahrsprogramm 2020 keine gedruckten Vorschauen mehr anzubieten. Stattdessen werden alle Vorschauen in digitaler Form in VLB-TIX auffindbar und nutzbar sein.
"Wir haben uns seitens Marketing und Vertrieb intensiv mit dem System auseinandergesetzt und ausführlich mit unseren Kunden gesprochen. Auch, wenn ein derart großer Umstellungsprozess Zeit und Energie braucht: Für uns ist der Test bisher positiv verlaufen", begründet Bastei Lübbe-Vorstand Klaus Kluge die Entscheidung. "Wir freuen uns auch über VLB-TIX als kreatives und innovatives Branchenprojekt, bei dem sich von Anfang an Verlage, Vertreter und Buchhändler intensiv in die Konzeption und Weiterentwicklung eingebracht haben."
Bastei Lübbe sehe für beide Seiten, Verlage und Buchhandlungen, enorme Effizienzpotentiale. "Unseren Vertretern ermöglicht VLB-TIX, noch stärker inhaltlich zu beraten, da Bestellzahlen bereits im Vorfeld zwischen Vertreter und Buchhändler ausgetauscht werden können", so Kluge. "Über die Novitätenvorschau hinaus können wir sehr einfach thematische Kataloge erstellen – und so auch Backlist-Verkäufe pushen. Positiv bewerten wir auch, dass unsere Kunden stets tagesaktuelle Titelinformationen vorfinden."
Metadaten, Workflow, KostenVLB-TIX steigere die Relevanz von Metadaten und fördere im Verlag die Definition und Durchsetzung optimaler Workflows und Prozesse, wenn es um die Titeldatenpflege und Vermarktungsprozesse gehe. Kluge: "Metadaten werden einmal zentral in unserem CRM gepflegt und von dort aus automatisiert verteilt – jetzt auch bis in die Vorschauen. Und natürlich spielt auch der hohe Kostenblock der bisherigen Print-Vorschauproduktion eine Rolle, die erhebliche Druck-, Versand- wie auch Prozesskosten verursacht."
Random House hat, wie berichtet, bereits im April angekündigt, keine Vorschauen mehr drucken zu wollen; bei der Verlagsgruppe soll die Ära der Printvorschau im Herbst 2019 enden (siehe Archiv: Ab Herbst 2019 keine gedruckten Vorschauen mehr).
Wie boersenblatt.net ist VLB-TIX ein Produkt von MVB.
Mein Eindruck: nach wie vor ist das Ganze nicht ausgereift und auch von Verlagsseite nicht zu Ende gedacht. Digitale Vorschau schön und gut. Dann möchte ich aber auch die Vorschauen kompakt bearbeiten können. Sonderfolder mit Einzeltiteln haben in Printform schon genervt, wenn der Titel in der Gesamtvorschau eh vorhanden war. Wieso gehen die Verlage in VLB-TIX nicht weg davon? Jetzt finde ich unzählige Vorschauen mit einem einzigen Titel und die gesuchte Kalendervorschau war auf Seite 6 von 6 des Verlags.
Hinzu kommt: Als Buchhandlung direkt über VLB-TIX bestellen geht nur, wenn man IBU nutzt, was zusätzlich 9,90 Euro im Monat kostet. Nutzt man das Bestellclearing der Großhändler und verzichtet aus Kostengründen auf IBU, kann man lediglich ein PDF erzeugen, das man dann mailen kann und das der Verlag anschließend manuell wieder eingeben muss.
Da unsere Buchhandlung bei der eBuch ist, könnten wir schon jahrelang Novi24 nutzen und bevorzugten dennoch die Printvorschauen. Augenfreundlicher, schnell mal weggelegt oder der Kollegin auf den Schreibtisch gelegt, usw. Das Argument der Verlage Druckkosten zu sparen hätte man auch anders angehen können: wer braucht schon 4 Doppelseiten Hochglanzpapier für die neue Link o. ä.? Diese Argumente sind ja schon bei RH endlos durchgekaut worden.
Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so froh über die Plattform der eBuch sein würde. Wenn diese Verlagsgruppen wirklich komplett von Print weggehen, haben wir eine wesentlich bessere Alternative zu VLB-TIX.
Alternativ bestellen Sie beim Vertreter, der die Bestellung in seine Vertretersoftware übernehmen kann. Auch hier gibt es die Möglichkeit zum automatischen Upload, siehe unser Auflistung der angebundenen Vertretersysteme: https://www.vlbtix.de/de/hilfe/vertreter/angeschlossene-vertretersysteme/
Tipp zum Durchschauen der digitalen Vorschauen: Probieren Sie die Filterfunktionen aus statt zu blättern. So kommen Sie auch bei größeren Vorschauen schneller zu relevanten Treffern. Und sprechen Sie den Verlag direkt auf den konkreten Fall an. Ihre Hinweise sind doch genau richtig und viel wert in dieser Gestaltungszeit.
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