Brenners Buch "Zwischen Ende und Anfang" zeichne sich aus "durch eine flüssig geschriebene, sachliche und ausgewogene Gesamtdarstellung der Nachkriegsjahre in Deutschland seit dem totalen Zusammenbruch im Jahre 1945 bis zum Jahre 1949, dem Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland", so die Jury in der Medieninformation der Stadt Bad Wurzach. Sprachlich leicht verständlich und straff auf den jeweiligen Buchabschnitt ausgerichtet, lese sich das Werk fließend und fesselnd. Die Jury habe dabei auch überzeugt, wie eindringlich und facettenreich dieser Zeitabschnitt der jüngeren deutschen Geschichte dargestellt und menschlich sehr bewegend der Alltag der Deutschen während der Nachkriegszeit ins Bewusstsein gerufen werde.
Wolfgang Brenner, 1954 im Saarland geboren, hat Germanistik und Philosophie in Trier sowie an der Freien Universität Berlin studiert. Seit dem Abschluss seines Studiums arbeitet er als Journalist, Autor und Filmemacher in Berlin und im Hunsrück. Neben seinem prämierten Werk hat er zahlreiche weitere Bücher geschrieben, darunter Werke wie "Walther Rathenau − Deutscher und Jude" (2005), "Führerlos" (2008) oder "Hubert im Wunderland – Vom Saargebiet ins rote Moskau" (2012). Im September erscheint im Verlag Herder sein neues Buch "Die ersten 100 Tage", welches zahlreiche Reportagen aus dem deutsch-deutschen Neuanfang 1949 sammelt. Für sein literarisches Wirken wurde der Autor mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise mit dem Berliner Krimipreis oder dem internationalen Preis der Stiftung Radio Basel für das beste Feature des Jahres 2009.
Zum Preis
Der Friedrich-Schiedel-Literaturpreis, der von der Stiftung Friedrich-Schiedel-Literaturpreis der Stadt Bad Wurzach ausgelobt wird, zeichnet Werke aus, "die Inhalte der Geschichte des deutschsprachigen Raumes seit etwa 1715 einem breiten Leserkreis menschlich bewegend und in würdiger, literarisch wertvoller Form nahebringen", so die Statuten. Der Preis wurde 1982 vom Unternehmer Senator e.h. Friedrich Schiedel seiner Heimatstadt Bad Wurzach gestiftet. Er wird im zweijährigen Rhythmus vergeben.
Bisherige Preisträger waren unter anderem Gustav Seibt, Günter de Bruyn, Golo Mann, Helmut Schmidt oder zuletzt Herfried Münkler.