Die Festrede hielt Martin Spencker. Der Verlagsleiter Medizin bei Thieme, ein enger Freund der Familie, war zu Beginn seiner eigenen Berufslaufbahn Assistent des Verlegers Roland Ulmer. Spencker erinnerte an das Geschick der Altvorderen und an ihren liberalen Geist, der geholfen habe, den Verlag „durch die europäischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts“ zu führen. Er erinnerte an den Neustart Ende 1945 mit einer Verlagslizenz von der amerikanischen Militärverwaltung für Richard Ulmer. Er erinnerte an das (in Worten Roland Ulmers) „magische Dreieck des Fachverlags: Autoren – Berufsverbände – Fachgesellschaften“, das bis heute als Koordinatensystem für das Business-Netzwerk der Stuttgarter funktioniere.
Spencker erinnerte auch an eine Voraussetzung für gelingende verlegerische Unternehmungen: den Mut, Neues auszuprobieren, auch mal Rückschläge einzustecken. Diesen Mut habe Roland Ulmer bewiesen, als er 1992 seinen damals 27-jährigen Sohn Matthias nach Paris geschickt habe, damit der dort die Chancen für einen französischen Verlagsableger prüfen konnte: „Es gab kein Netzwerk, keine Handelsbeziehungen, keine Autoren – niemand kannte Ulmer.“ Heute produzierten Les Editions Eugen Ulmer unter der Leitung ihres Verlegers Antoine Isambert erfolgreiche Programme und seien auf dem französischen Markt ein führender Verlag beim Thema Garten.
hab von Herzen Dank, dass Du uns an diesem für uns alle besonderen Abend mit Deiner Anwesenheit beehrt hast! Und habe noch mehr Dank für deinen stimmungs- und liebevollen Blick auf Familie Ulmer, den Verlag Eugen Ulmer und all jene, die ihn ausmachen!