"Was hat der Auftritt im Neuland 2.0 auf der Leipziger Buchmesse 2017 gebracht, Herr Steel?"

19. Januar 2018
Redaktion Börsenblatt
Ausstellungsfläche für Start-ups, stehen schon fest. Was bringt der Auftritt in Leipzig?  Das beantwortet David P. Steel von L-Pub in der Sonntagsfrage. Sein Unternehmen war 2017 im Neuland 2.0 dabei.

Um L-Pub kurz vorzustellen: Wir sind ein sprachtechnologisches Start-up mit praktischen Tools und Dienstleistungen für Content-Inhaber. Dazu gehören zum Beispiel: die Konvertierung von Terminologien in Online-Anwendungen und Mobile-Apps, die Produktion von kontext-basierten Sprachlern-Tools oder unsere Text-Analyse, die einen Röntgen-Blick in die Sprachmerkmale und die Komplexität eines Textes ermöglicht.

Seit unserer Teilnahme im Neuland 2.0 der Leipziger Buchmesse hat sich unser Netzwerk an Kontakten zu Entscheidern der Verlagsbranche extrem erweitert. Die Teilnahme war für uns in vielerlei Hinsicht ein Debüt als Start-up. Es war unser erster Auftritt auf einem öffentlichen Event der Verlagsbranche und somit ein wichtiger Auftakt für die Entwicklung unserer Firma. Wir haben in den vier Tagen auf der Messe eigentlich nonstop Gespräche geführt. Einige Gespräche haben wir im Vorfeld geplant. Einige haben sich spontan ergeben. Alle diese Kontakte waren enorm wichtig für uns, entweder, weil wir durch sie etwas gelernt haben, oder weil wir dadurch Geschäfte anbahnen konnten.

Neben den vielen Gesprächen mit großen und kleinen Verlagen war vor allem der Kontakt mit dem Laufpublikum ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben unseren Prototyp eines E-Books zum Deutschlernen gezeigt und dabei gezielte Fragen gestellt. Es war erstaunlich, wie viele Leute den Mehrwert unseres Tools gegenüber einem Printprodukt gesehen haben. Das war eine tolle Bestätigung. Wir haben die Ergebnisse dieser Umfrage auch kurz nach der Messe in einem Blogartikel veröffentlicht.

Würden wir einen neuen Messeauftritt in Leipzig anders machen? Ich glaube, wir haben vieles richtig gemacht und darauf würde ich aufbauen. Bei einem erneuten Auftritt würden wir zum Beispiel neue Fragen für das Laufpublikum vorbereiten, denn selten hat man die Möglichkeit auf einmal mit so vielen leidenschaftlichen Lesern in Kontakt zu treten.

Meine Tipps für die Neuland 2.0-Bewohner 2018: Es ist sehr wichtig etwas dabei zu haben, das die Besucher ausprobieren können. Ebenfalls wichtig ist es, personelle Unterstützung zu haben. Wir waren zu zweit da, haben aber noch zwei Student*innen der Universität Leipzig als Aushilfen organisiert. Das war eine unglaubliche Hilfe, denn so war immer jemand am Stand und konnte unser Produkt zeigen.

Auch ich bin dieses Jahr auf jeden Fall wieder auf der Leipziger Buchmesse, allerdings ohne Stand. Ich bin bei den verschiedenen Veranstaltungen des Start-up Clubs des Börsenvereins dabei, unter anderem nehme ich am Freitag an der Podiumsdiskussion "Wie dein Start-up flügge wird" teil.

Da L-Pub in Offenbach bei Frankfurt beheimatet ist, sind wir zudem logischerweise jedes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse. Dort haben wir letztes Jahr zwei Business Club Tickets gekauft. Das heißt, wir hatten keinen Stand, aber einen zentralen Ort, um Gespräche zu führen und Networking zu betreiben.