Amazons Versandzentren in Westpolen kommen mit der Arbeit nicht hinterher, die Kosten dafür zahlen Verlage und Verlagsauslieferungen: Erst ein Kommentar von VVA-Geschäftsführer Stephan Schierke am Kundentag der Arvato-Auslieferung VVA Anfang Dezember hatte das seit Längerem bestehende Problem der Branche öffentlich gemacht (siehe Archiv: Bücher im Stau).
"Die Belieferung der Logistikzentren von Amazon war für uns sowohl in puncto der Warenströme aus unserem Barsortiment als auch aus unserer Verlagsauslieferung für die Bevorratung des Weihnachtsgeschäfts eine große Herausforderung", bestätigt nun auch KNV-Geschäftsführer Oliver Voerster gegenüber boersenblatt.bet. "Der Wareneingang von Amazon war teilweise so überlastet, dass unsere Anlieferungen nicht angenommen werden konnten und wir kreative Lösungen entwickeln mussten, die Ware zwischenzulagern."
Was tut Amazon dagegen, dass LKW trotz zugewiesener Slots nicht abgeladen werden und Verlagen und Auslieferern auf diese Weise hohe Kosten entstehen? "Wir stehen mit unseren Lieferanten im regelmäßigen Austausch, um reibungslose Prozesse bei der Anlieferung zu gewährleisten", lautet die Antwort aus der deutschen Amazon-Zentrale in München. Von Entspannung im aktuellen Weihnachtsgeschäft kann jedoch keine Rede sein:"Die Situation war noch nie so kritisch wie heute", widerspricht ein weiterer Zwischenhändler. Die Amazon-Zentren seien "im In-Bound-Bereich seit Wochen total überlastet", die Verlage seien "stinksauer, die Nerven liegen blank".