Der große Abräumer war der Mitteilung zufolge die Comic-Serie "Gung Ho" der beiden deutschen Comic-Künstler Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant. Für die Serie, die bei Cross Cult erscheint und bereits beim 3. Album angekommen ist, gab es den Rudolph Dirks Award in den beiden Kategorien "SciFi/Alternative Geschichte" und "Action/Abenteuer". Außerdem gewannen die beiden Künstler die individuellen Preise für "Deutschland – Bestes Szenario" und "Deutschland – Beste Zeichnungen". Neben diesen beiden Comic-Machern nahmen auch Alice Socal für "Cry Me a River" (Romance/Liebesgeschichte), Thilo Krapp für "Der Krieg der Welten" (Literaturadaption) und Uli Oesterle für "Kopfsachen – Acht grafische Erzählungen" (Europa – Beste Zeichnungen) ihren Award persönlich entgegen.
Neun Auszeichnungen für Cross Cult
Dieses Jahr gingen 16 verschiedene Verlage ins Rennen um den Rudolph Dirks Award. Am Ende des Abends teilten sich neun Verlage die Awards − an Cross Cult gingen neun Auszeichnungen: Neben "Gung Ho" glänzte besonders auch der US-amerikanische Szenarist Brian K. Vaughan dank seiner Comic-Serien "Saga" und "Paper Girls" mehrfach, wie die Veranstalter mitteilen.
Ausgezeichnet werden Werke nach Genres sowie Einzelkünstler.
Alle Gewinner im Überblick (nach Kategorien):
Die besten Werke:
- Funny / Komödie − "Nimona" von Noelle Stevenson (Splitter Verlag)
- Superhelden − "Dark Night" von Paul Dini und Eduardo Risso (Panini Comics)
- SciFi / Alternative Geschichte − "Gung Ho − Sexy Beast" von Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant (Cross Cult)
- Fantasy − "Saga". Band 6. Von Brian K. Vaughan und Fiona Staples (Cross Cult)
- Mystery / Mythologie − "Paper Girls". Band 1. Von Brian K. Vaughan und Cliff Chiang (Cross Cult)
- Horror / Gore − "The Walking Dead − Krieg (Teil 2)" von Robert Kirkman und Charlie Adlard (Cross Cult)
- Krimi / Thriller / Spionage − "Maggy Garrisson". Teil 1. Von Lewis Trondheim und Stéphane Oiry (Verlag Schreiber & Leser)
- Action / Abenteuer − "Gung Ho − Sexy Beast" von Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant (Cross Cult)
- Jugenddrama / Coming of Age − "Totem" von Nicoals Wouters und Mikael Ross (avant-verlag)
- Gesellschaftsdrama / Slice of Life − "Die Leichtigkeit" von Catherine Meurisse (Carlsen Comics)
- Historisches Drama − "Auf die Barrikaden − Die roten Elefanten" von Wilfrid Lupano und Lucy Mazel (Splitter Verlag)
- Biografie − "Geisel" von Guy Delisle (Reprodukt)
- Dokumentation / Wissenschaft − "Im Schatten des Krieges" von Sarah Glidden (Reprodukt)
- Experimentell / Alternativ − "Esthers Tagebücher: Mein Leben als Zehnjährige" von Riad Sattouf (Reprodukt)
- Romance / Liebesgeschichte − "Cry Me a River" von Alice Socal und Anna Socal (Rotopol Press)
- Tabubruch / Erotik − "Olympia" von Bastien Vivès, Florent Ruppert und Jerome Mulot (Reprodukt)
- Literaturadaption − "Der Krieg der Welten" von Thilo Krapp (nach H. G. Wells) (Egmont)
- Klassiker-Edition − "Akira – Gesamtausgabe" von Katsuhiro Otomo (Carlsen Manga)
Die besten Künstler:
- Nordamerika – Szenario: Brian K. Vaughan (Paper Girls, Saga)
Nordamerika – Zeichnungen: Cliff Chiang (Paper Girls)
- Süd- und Mittelamerika – Szenario und Zeichnungen: Marcello Quintanilha ("Tungstênio", Avant-Verlag)
- Asien – Szenario: Yoshitoki Oima ("A Silent Voice", Egmont)
Asien – Zeichnungen: Jiro Taniguchi – posthum ("Ice Age Chronicle of the Earth, Venedig"; Carlsen, S&L)
- Afrika & Ozeanien – Szenario: nicht vergeben
Afrika & Ozeanien – Zeichnungen: Nicola Scott ("Black Magick", Splitter; "Wonder Woman", Panini)
- Europa – Szenario: Matthieu Bonhomme ("Der Mann, der Lucky Luke erschoss", Egmont Ehapa Media)
Europa – Zeichnungen: Uli Oesterle ("Kopfsachen – Acht grafische Erzählungen", Carlsen)
- Deutschland – Szenario: Benjamin von Eckartsberg ("Gung Ho", Cross Cult)
Deutschland – Zeichnungen: Thomas von Kummant ("Gung Ho", Cross Cult)
Zum Preis
Der Award ist nach dem deutsch-amerikanischen Comic-Pionier Rudolph Dirks (1877−1968) benannt, der mit "The Katzenjammer Kids" einen der ersten Comic-Strips schuf. Mit der Auszeichnung will die German Comic Con auf die Kunstform der Grafischen Literatur (Comics, Manga und Graphic Novels) aufmerksam machen, die sich gerade in einer wahren "Diamond Age" befinde.
Der Rudolph Dirks Award ist ein Jury- bzw. Branchen-Award, kein Publikumspreis, über die Gewinner entscheiden eine mehrköpfige, unabhängige Short-List-Jury sowie final ein Online-Voting, das von einer akkreditierten Expertengemeinschaft (u.a. Mitarbeiter von Comic-Verlagen und angeschlossener Branchenzweige, Fachjournalisten, Kulturmanager und Comic-Schaffende) bestehend aus mindestens 100 Teilnehmern durchgeführt wird.
Jeder Gewinner erhält die Rudolph Dirks Award-Statue, die ein Selbstbildnis von Rudolph Dirks als Comic-Zeichner zeigt. Die Figur ist bewusst Schwarz-Weiß gehalten und zweidimensional angelegt als Hommage an die klassischen Instrumente grafischer Literatur: eine Idee, ein Blatt Papier und ein paar Bleichstift-Striche, heißt es auf der Website des Preises.