Sechs Fallstudien: So ist der Alltag mit VLB-TIX
Die Berater von Kirchner + Robrecht befragten für ihre qualitative Untersuchung Nutzer des Titelinformationssystems aus insgesamt sechs Unternehmen: Hugendubel, Dussmann und die Tegeler Bücherstube beteiligten sich, zudem die Verlagsgruppen Ullstein, Droemer Knaur und Random House. Ziel war es, wie David Best (Kirchner + Robrecht) gestern im Rahmen des MVB DataSummit erklärte, Effizienzpotenziale zu ermitteln – anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis. Was Kirchner + Robrecht herausgefunden hat:
- Buchhandlungen und Verlage können durch den Einsatz der digitalen Vorschau ihre Aufwände bei allen Prozessschritten rund um die Vermarktung und den Einkauf von Neuerscheinungen reduzieren.
- Aus Sicht der befragten Buchhändler wird das Einkaufen durch VLB-TIX effizienter, weil u.a. der Aufwand für die Sortierung der gedruckten Vorschauen und die Prüfung von Bestellvorschlägen reduziert – und die Weitergabe von Informationen einfacher wird. Als positiv sehen die Händler auch, dass mehrere Mitarbeiter in der Buchhandlung parallel an Vorschauen arbeiten und sich über die Notizfunktion direkt im System austauschen können. Christiane Schulz-Rother von der Tegeler Bücherstube schätzt zum Beispiel, dass sich bei einer vollständigen Umstellung auf die digitale Vorschau der Aufwand für die Sichtung, Sortierung und Disposition um ein Drittel reduzieren lässt; die benötigte Zeit könne sogar halbiert werden.
- Verlage sehen laut Umfrage ebenfalls Vorteile – sie jedoch vor allem auf der Kostenseite. Dank des Titelinformationssystems würde der finanzielle Vorschau-Aufwand perspektivisch sinken, sagen sie. Interessant für sie ist zudem, dass sie über VLB-TIX außer dem Buchhandel noch weitere Zielgruppen erreichen können, etwa Nebenmärkte, Blogger und Journalisten – und sich Informationen für alle besser aufbereiten lassen, multimedial und individuell. Einen weiteren Nutzen erkennen sie in der Erstellung von Templates für Filialisten; gedruckte Titelinformationsmappen und Vorvorschauen werden damit verzichtbar.
- Sowohl für Buchhandlung und Verlage gilt jedoch, merkt die MVB an: Dass die Effizienzpotenziale durch den derzeit noch üblichen Parallelbetrieb von gedruckter und digitaler Vorschau noch nicht voll ausgeschöpft würden.
Sandra Schüssel, Leiterin des Geschäftsbereichs MVB Labs, der für die Entwicklung VLB-TIX verantwortlich ist, betont, dass der Einsatz des Titelinformationssystems auch ein Umdenken bedeutet. "Die Ergebnisse des Whitepapers belegen, wie VLB-TIX die Qualität der Metadaten insgesamt vorantreibt, da konsequente Datenpflege eine zwingende Voraussetzung ist", erklärt sie. "Die Erfahrungen der Befragten zeigen: Wer als größeres Unternehmen erfolgreich mit VLB-TIX arbeiten und von den Effizienzpotentialen profitieren möchte, sollte die Einführung der digitalen Vorschau im eigenen Unternehmen als umfassendes Change-Management-Projekt aufsetzen.“
Viele im Unternehmen seien daran beteiligt, wichtig sei, die neuen Abläufe aufeinander abzustimmen. Aber das lohne sich. Schüssel: "Die digitale Vorschau ist ein Treiber für die Verbreitung der neuen ONIX-Version 3.0, mit der sich zusätzliche marketingrelevante, zielgruppenspezifische Informationen standardisiert in VLB-TIX einspielen lassen."
Im Detail nachgelesen werden können die Ergebnisse in einem Whitepaper, das gestern auf im Rahmen des MVB Data Summit 2017 vorgestellt wurde (Bericht folgt); die MVB stellt es zum Herunterladen zur Verfügung: www.vlbtix.de/whitepaper
Umfrage: Löst VLB-TIX die gedruckte Vorschau ab?
Beim MVB DataSummit ging es noch um eine weitere Untersuchung – die sich jedoch eher generell der Frage widmet, wie die Branche zur digitalen Vorschau steht und wo sie Verbesserungen sieht. Durchgeführt wurde sie von Johanna Cantzler, es ist ihre Abschlussarbeit im Fach Verlags- und Handelsmanagement an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig.
Cantzler antworteten 18 Buchhandlungen und 59 Verlage, darunter auch Nicht-Nutzer von VLB-TIX. Ihr Fazit:
- Mehr als 80 Prozent gehen davon aus, dass die digitale Vorschau in den kommenden Jahren die gedruckte Vorschau teilweise oder sogar ganz ablösen wird – der Anteil derjenigen, die vom vollständigen Systemwechsel ausgehen, ist unter den Buchhändlern mit genau einem Drittel am höchsten.
- Buchhändler sehen Cantzler zufolge vor allem da Vorteile, wo es um das ganz praktische Handling im Alltag geht. Die Argumente: Es ließe sich effizient und umweltbewusst arbeiten, die Nutzerführung sei inituitiv, man bekomme schnell Zugriff auf relevante Informationen und könne, für den Austausch im Team, auch die Kommentarfunktion verwenden.
- Verlagsmitarbeiter halten VLB-TIX u.a. zugute, dass sie damit die Möglichkeit erhalten, ihre Informationen permanent zu aktualisieren, ihre Zielgruppen präzise ansprechen und gleichzeitig ihre Kosten senken zu können.
Das Team von VLB-TIV hat Johanna Cantzlers Ergebnisse auf ihrer Website veröffentlicht: www.vlbtix.de/masterarbeit_umfrage
Zahlen zu VLB-TIX, Pläne für 2018
Die MVB hat zudem neue Zahlen zur Reichweite des Titelinformationssystem veröffentlicht: Demnach haben sich bislang über 7.400 Nutzer registriert – sie arbeiten in mehr als 1.500 Buchhandlungen und mehr als 1.000 Verlagen, sind Mitarbeiter von Vertriebs- und Marketing-Kooperationen, Blogger, Journalisten oder Leser. Um die Nutzung weiter zu forcieren, kündigt das Unternehmen für das kommende Jahr mehrere neue Funktionen an. Geplant ist laut MVB:
- eine Funktion zum Versand von digitalen Leseexemplaren;
- eine Offline-Funktion, damit sich das System auch bei einer instabilen Internetverbindung einsetzen lässt;
- ein Alert-Service zur Benachrichtigung bei neuen Titeln (innerhalb gesetzter Filter);
- die Vertretersuche zu verbessern, die Pflege der Daten von Ansprechpartnern zu vereinfachen und das Rechtemanagement auszubauen;
- Bestands- und Verkaufszahlen von Titeln und Referenztitel bidirektional einzubinden;
- Gearbeitet wird darüber hinaus an der Darstellung von Marketing-Aktionen und Themen-Specials und an einer Budget-Funktion für Buchhändler.