Fassbinder-Produzent, Schauspieler und Autor

Peter Berling ist tot

23. November 2017
Redaktion Börsenblatt
Peter Berling, Filmproduzent, Schauspieler und Autor, ist am 21. November im Alter von 83 Jahren in Rom gestorben, wie die Münchner Literaturagentur AVA mitteilte.

Peter Berling wurde am 20. März 1934 in Meseritz-Obrawalde (heute Mesjenic, Polen) als Sohn des Architektenpaares Max und Asta Berling geboren. In ihrem Nachruf schreibt Claudia von Hornstein (AVA interantional): Nach seiner schulischen und studentischen Ausbildung an renommierten Instituten wie dem Birklehof und der Akademie der Bildenden Künste (München) habe sich Berling ins Leben gestürzt. "Schillernd war seine Persönlichkeit, beeindruckend seine Kreativität. Ein Leben als Gesamtkunstwerk, das Peter Berling auf mehreren Bühnen erfolgreich bestritt", so von Hornstein.

Als Produzent habe er schon in jungen Jahren viele Filme des legendären Rainer Werner Fassbinder realisiert. Als Schauspieler war er an der Seite von Klaus Kinski in den Filmen Werner Herzogs zu sehen, spielte außerdem in großen Kinofilmen wie "Der Name der Rose", "Gangs of New York" oder an der Seite von Mickey Rourke in "Franziskus" mit. Für Alexander Kluge, mit dem ihn eine jahrzehntelange, enge Freundschaft verband, trat er über 250 Mal in dessen Showformat "facts & fakes" auf. 

"In der Mitte seines Lebens zog Peter Berling nach Rom (Trastevere), in seine 'Ewige Stadt', wo er sein drittes Leben als Schriftsteller begann", fährt Claudia von Hornstein fort. "Mit seinen Romanen über die Kreuzzüge führte er die Erfolge seiner beiden vorigen Leben fort. Sein Wissen über das Hohe Mittelalter floss in Peter Berlings unnachahmlichem literarischen Stil in große Epen ein, seine Bücher erreichten Millionenauflagen und wurden auch im Ausland zu internationalen Bestsellern. Im Jahr 2000 wurde er für sein künstlerisches Schaffen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet."

Bis zuletzt habe Berling in "seinem Trastevere" an seinem neuen Roman geschrieben. "Mit Peter Berling ist ein 'uomo universale' aus der Welt geschieden", schließt Claudia von Hornstein ihren Nachruf.

"Wir trauern um einen großen Bohemien", heißt es auf seiner Website.