Geisteswissenschaften International

Sonderpreis für Mithu Sanyal

4. Oktober 2017
Redaktion Börsenblatt
Mithu Melanie Sanyal wird in diesem Herbst mit dem Sonderpreis im Rahmen des Programms "Geisteswissenschaften International" ausgezeichnet − für ihre Analyse "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens" (Edition Nautilus).

Dabei handelt es sich um den Preis zur Förderung herausragender geistes- und sozialwissenschaftlicher Publikationen, wie der Börsenverein mitteilt. In der Jurybegründung heißt es: "Mithu Sanyal hat eine erhellende Analyse über die Narrative der Vergewaltigung geschrieben – ein Plädoyer für eine neue Konsenskultur der Grenzen wie der Lust."

Insgesamt 17 geisteswissenschaftliche Werke erhalten diesen Herbst eine Übersetzungsförderung. Neben Mithu Sanyal wurden ausgezeichnet:

Laurenz Lütteken: "Musik der Renaissance" (Bärenreiter-Verlag Karl Vötterle) Barbara Stollberg-Rilinger: "Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit" (C.H.Beck) Moritz Föllmer: "'Ein Leben wie im Traum'. Kultur im Dritten Reich" (C.H.Beck) Jan Mohnhaupt: "Der Zoo der Anderen. Als die Stasi ihr Herz für Brillenbären entdeckte & Helmut Schmidt mit Pandas nachrüstete" (Hanser) Philipp Blom: "Die Welt aus den Angeln. Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart" (Hanser) Elke Seefried: "Zukünfte. Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung 1945−1980" (De Gruyter Oldenbourg) Jörg Echternkamp: "Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945−1955" (De Gruyter Oldenbourg) Urs Heftrich: "Gogol’s Schuld und Sühne. Versuch einer Deutung des Romans 'Die toten Seelen'" (Guido Pressler Verlag) Sina Arnold: "Das unsichtbare Vorurteil. Antisemitismusdiskurse in der US-amerikanischen Linken nach 9/11" (Hamburger Edition, HIS Verlagsgesellschaft) Svenja Bethke: "Tanz auf Messers Schneide. Kriminalität und Recht in den Ghettos Warschau, Litzmannstadt und Wilna" (Hamburger Edition, HIS Verlagsgesellschaft) Florian Hoof: "Engel der Effizienz. Eine Mediengeschichte der Unternehmensberatung" (Konstanz University Press/Wilhelm Fink Verlag) Hermann Amborn: "Das Rechte als Hort der Anarchie. Gesellschaften ohne Herrschaft und Staat" (MSB Matthes & Seitz Berlin) Angelika Neuwirth: "Der Koran", Bd. 1: "Frühmekkanische Suren. Poetische Prophetie" und Bd. 2/1: "Frühmittelmekkanische Suren. Das neue Gottesvolk: 'Biblisierung' des altarabischen Weltbildes." Handkommentar mit Übersetzung (Suhrkamp) Jörg Später: "Siegfried Kracauer. Eine Biographie" (Suhrkamp) Sonja Buckel: "Subjektivierung und Kohäsion. Zur Rekonstruktion einer materialistischen Theorie des Rechts" (Velbrück Wissenschaft) Livia Cárdenas: "Die Textur des Bildes. Das Heiltumsbuch im Kontext religiöser Medialität des Spätmittelalters" (De Gruyter)

Die Übersetzung der ausgezeichneten Werke ins Englische wird mit insgesamt 250.000 Euro finanziert. Ziel der Auszeichnung ist die stärkere internationale Verbreitung deutscher Forschungsergebnisse in den Sozial- und Geisteswissenschaften und die globale Vernetzung deutscher Wissenschaft. Die Zahl der in den englischen Sprachraum vergebenen Lizenzen soll so dauerhaft erhöht werden – mit Erfolg: Seit Beginn des Übersetzungsförderungsprogrammes 2008 wurden mit Unterstützung des Programms 190 Übersetzungen geisteswissenschaftlicher Werke in namhaften englischsprachigen Verlagen publiziert, informiert der Börsenverein.

Zu Geisteswissenschaften International

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Fritz Thyssen Stiftung, die VG Wort und das Auswärtige Amt zeichnen zweimal im Jahr hervorragende geistes- und sozialwissenschaftliche Werke aus und finanzieren deren Übersetzung ins Englische.

Die nächste Ausschreibung läuft bis zum 31. Januar 2018. Dann stehen wieder Fördermittel in Höhe von 250.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen zu Geisteswissenschaften International finden sich hier.