An seinem 13. Geburtstag, dem 1. September 1939, erlebte Pivnik den deutschen Überfall auf Polen und in der Folge die Deportation nach Auschwitz, wo fast seine gesamte Familie den Tod fand. Pivnik überlebte das Konzentrationslager, die Todesmärsche und den Angriff auf die Cap Arcona. Er kämpfte für einen jüdischen Staat in Palästina und ließ sich schließlich als Galerist in London nieder. 2017 erschienen seine Erinnerungen "Der letzte Überlebende" (Theiss) in Deutschland. Erst vor wenigen Wochen wurde das Buch von der Stiftung Lesen für Jugendliche ab 15 Jahren empfohlen.
Die Beschreibung seiner persönlichen Erfahrungen war für ihn kein einfaches Unterfangen und so verging ein halbes Jahrhundert, bis Sam Pivnik den Mut fasste, seine Vergangenheit noch einmal zu durchleben und seine Lebensgeschichte niederzuschreiben. Das Wichtigste war für ihn dabei, die schrecklichen Verbrechen, durch die er einen großen Teil seiner Familie und unzählige Male beinahe auch sein eigenes Leben verloren hatte, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Vor allem in Deutschland sollte das Buch veröffentlicht und gelesen werden.
"Als Verlag sind wir zutiefst dankbar, dass Sam Pivniks Wunsch erfüllt werden konnte und er die Möglichkeit bekam, die Rezeption seines Buches in Deutschland mitzuerleben", sagt sein Lektor Götz Fuchs (WBG).