Auszeichnung für Autorinnen

LiBeraturpreis 2017 für Fariba Vafi

12. Juni 2017
Redaktion Börsenblatt
Die iranische Autorin Fariba Vafi erhält für ihren Roman "Tarlan" den LiBeraturpreis. Er zeichnet als Publikumspreis jährlich Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt aus, der Preis wird während der Frankfurter Buchmesse vergeben. 

Die Leser konnten aus zehn nominierten Titeln auswählen. Auf der Nominierungsliste standen Titel von Autorinnen, die im Vorjahr auf einer der vier Weltempfänger-Bestenlisten verzeichnet waren. Die Weltempfänger-Jury unter Vorsitz von Ilija Trojanow wählt herausragende Titel aus aller Welt, die in deutscher Übersetzung erschienen sind, für diese Bestenliste aus.

In der Begründung der Jury für die Wahl auf die Bestenliste heißt es:
"Der Schah hat abgedankt, das Land ist im Umbruch. Auch die junge Tarlan sucht ihren Weg in den Umwälzungen. Eher aus Frust denn aus Lust wird sie Polizistin. Was wie eine Flucht nach vorne anmutet, entpuppt sich zwischen den Zeilen als eine hintergründige Befragung der Revolutionsgeneration und ihrer Rollenbilder aus Sicht der Frau. Ein Roman, der es in sich hat."

Zur Person: Fariba Vafi, geboren 1962 in Tabriz im Nordwesten des Iran, zählt zu den beliebtesten und erfolgreichsten Schriftstellerinnen Irans. Unter anderem  wurde sie mit dem renommierten Hushang-Golshiri-Preis ausgezeichnet. Ihr erster Roman "Kellervogel" liegt ebenfalls in deutscher Übersetzung vor Fariba Vafi lebt mit ihrer Familie in Teheran.

"Tarlan", übersetzt von Jutta Himmelreich, Sujet Verlag 2015, 229 S., 19,80 Euro

"Kellervogel", übersetzt von Parwin Abkai, Nachwort von SAID, Rotbuch 2012, 160 S., 14,99 Euro 

Der Liberaturpreis wird ausschließlich an schreibende Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Welt verliehen und ist mit einem Preisgeld von 3.000 Euro sowie einer Einladung zur Frankfurter Buchmesse verbunden. Die Preisverleihung findet dort am 14. Oktober 2017 statt, weitere Lesungen sind geplant.

Litprom  e. V. betreibt seit 1980 Lobbyarbeit für außereuropäische Literaturen und wird von der Frankfurter Buchmesse und dem Evangelischen Entwicklungsdient EED/Brot für die Welt unterstützt.

Der LiBeraturpreis zeichnet als Publikumspreis jedes Jahr einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt aus. Er wurde 1987 von der Initiative LiBeraturpreis e. V. gegründet und wird seit 2013 von Litprom vergeben.

Bisherige Preisträgerinnen:
Maryse Condé (Guadeloupe), Assia Djebar (Algerien), Edwidge Danticat (Haiti/USA), Fatou Diome (Senegal/Frankreich), Oh Jong-hee (Südkorea), Patricia Melo (Brasilien), Madeleine Thien (Kanada/Kambodscha) und Laksmi Pamuntjak (Indonesien).