Kein DEAL mit Elsevier

Auch jüngste Verhandlungsrunde endet ohne Ergebnis

18. April 2017
Redaktion Börsenblatt
Das Lizenzprojekt DEAL, angestoßen von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, bleibt auf Warteposition: Auch die jüngste Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis – Schuld daran sei Elsevier, kritisiert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). 

Aus Sicht der HRK blockiert Elsevier die Lizenz-Verhandlungen – der Verlag habe beim letzten Termin Ende März "zum wiederholten Mal kein Angebot vorgelegt, das auf die Forderungen der Wissenschaft ansatzweise einginge", heißt es in einer Pressemitteilung der HRK. "Nach fünf Gesprächsterminen frage ich mich, ob Elsevier ernsthaft mit der deutschen Wissenschaft einen zukunftsfähigen Vertrag auf der Basis von Golden Open Access abschließen möchte", so HRK-Präsident Horst Hippler. Hippler, der im Rahmen der Verhandlungen die Gruppe der Wissenschaft anführt, betont zugleich, dass man auf DEAL-Seite weiterhin gesprächsbereit sei – "falls Elsevier ein ernsthaftes und verhandelbares Angebot vorlegen sollte". Elsevier selbst hat sich zum Ausgang der jüngsten Verhandlungsrunde noch nicht öffentlicht geäußert.

Wie berichtet, schwelt der Konflikt seit Monaten. Im Mittelpunkt stehen Elsevier – und die Frage, wer künftig den Preis für den Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen festlegt: Verlage oder Bibliotheken. Der Börsenverein hatte Kartellbeschwerde eingereicht (Hintergrund dazu im Archiv: Kampf um die Marktmacht).