Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs floh Baumanns jüdische Familie vor den Faschisten von Posen in die Sowjetunion. 1944, zwei Jahre nach Beginn seines Studiums, wurde Baumann zur Armee eingezogen und in einem polnischen Regiment eingesetzt. Später war er Offizier und Agent des Militärischen Informationsdienstes – was ihm viele Jahre später die Feindschaft der polnischen Rechtsextremen einbringen würde, die Auftritte des Gelehrten in Polen mit Protesten quittierten.
In den 50er Jahren lehrte er an der Warschauer Universität Soziologie. Anfang Januar 1968 trat er aus Protest aus der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei aus, kurz darauf, verlor er im Zuge der antisemitischen Hetzkampagnen 1968 in Polen seine Anstellung an der Universität und emigrierte mit seiner Familie nach Israel.
1971 erhielt Bauman einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Soziologie an der University of Leeds in Großbritannien, den er bis 1990 innehatte. Er wurde vor allem mit seinen Veröffentlichungen über den Zusammenhang zwischen der Kultur der Moderne und dem Totalitarismus bekannt und gilt als einer der wichtigsten Theoretiker zu Postmoderne. Zuletzt ist in deutscher Sprache sein Buch "Die Angst vor den anderen. Ein Essay über Migration und Panikmache" erschienen (Suhrkamp)
Bauman wurde u.a. 1989 den Amalfi-Preis sowie 1998 den Theodor-W.-Adorno-Preis ausgezeichnet. 2014 verlieh ihm die Deutsche Gesellschaft für Soziologie den Preis für ein "hervorragendes wissenschaftliches Lebenswerk"; die Laudatio hielt Ulrich Beck.