Akademie der Künste

Gisela von Wysocki erhält Heinrich-Mann-Preis 2017

9. Januar 2017
Redaktion Börsenblatt
Die Autorin und Kritikerin Gisela von Wysocki wird mit dem Heinrich-Mann-Preis 2017 der Akademie der Künste ausgezeichnet. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis für Essayistik wird am 28. März in Berlin verliehen.

Das teilte die Berliner Akademie der Künste mit. Aus der Begründung der Jury: "Gisela von Wysocki ist seit vielen Jahrzehnten eine der wichtigen Stimmen auf dem Gebiet des Essays und der kulturkritischen Publizistik." In zwei neueren Büchern sei es der Autorin gelungen, "den poetisch durchleuchteten Lebensmoment zum Element einer Großform zu machen, in der das Romanhafte und Autobiographische ineinanderschwingen. 'Wir machen Musik' und 'Wiesengrund' heißen diese Bücher, die das Leben der Sinne wie des Geistes (…) aufleuchten lassen", so die Jury.

Gisela von Wysocki wurde 1940 in Berlin geboren, wo sie auch heute lebt. Sie studierte Musikwissenschaft in Berlin und Wien sowie Philosophie bei Theodor W. Adorno. Sie promovierte über den österreichischen Dichter Peter Altenberg und begann zunächst als Essayistin, die sich vorwiegend mit Außenseiterinnen der literarischen Moderne befasste. Ihre Essaysammlung "Die Fröste der Freiheit" (1981) u.a. über Marieluise Fleißer, Sylvia Plath, Unica Zürn und Leni Riefenstahl, wurde zu einem Kultbuch der 1980er Jahre. In den zahlreichen Essays, Theaterstücken, Hörspielen, Literaturkritiken und zuletzt den beiden Romanen zeige sich der außergewöhnliche Formenreichtum ihres Schreibens.

Buchveröffentlichungen u.a.: "Die Fröste der Freiheit" (Syndikat 1981), "Weiblichkeit und Modernität. Über Virginia Woolf" (Qumran 1982), "Auf Schwarzmärkten. Prosagedichte und Fotografien" (Qumran 1983), "Fremde Bühnen. Mitteilungen über das menschliche Gesicht" (EVA 1995), "Wir machen Musik. Geschichte einer Suggestion" (Suhrkamp 2010), "Wiesengrund. Roman" (Suhrkamp 2016).

Die Preisträger der letzten Jahre waren Gunnar Decker (2016), Adam Zagajewski (2015), Robert Schindel (2014) und Robert Menasse (2013).

Die diesjährige Preisverleihung findet am Dienstag, den 28. März 2017, um 19 Uhr in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, in Berlin statt.