Unterschriftenaktion in Filiale am Hauptbahnhof

Mitarbeiter kämpfen um Erhalt von Ludwig in Köln

3. Januar 2017
Redaktion Börsenblatt
Die Mitarbeiter der Buchhandlung Ludwig im Kölner Hauptbahnhof wehren sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die bevorstehende Schließung. Wie auf boersenblatt.net berichtet, soll die Filiale am Hinterausgang des Hauptbahnhofs ihre Räume für die Bundespolizei frei machen.

"Die traditionsreiche Buchhandlung Ludwig im Kölner Hauptbahnhof oder der erste Hochsicherheitsbahnhof in Deutschland?", überschreiben die 25 Mitarbeiter der 700 Quadratmeter großen Bahnhofsbuchhandlung ihren gut sichtbaren Protest gegen die Schließung des Standorts. Im Laden liegen Listen aus, auch im Schaufenster wird auf das drohende Aus aufmerksam gemacht (boersenblatt.net berichtete).

Mehrere Hundert Kunden haben nach Informationen des "Kölner Stadtanzeigers" bereits mit ihrer Unterschrift dagegen aufbegehrt, dass die Buchhandlung Ende nächsten Jahres ihr angestammtes Ladenlokal räumen soll – zugunsten der Bundespolizei. "Das Kulturgut Buch soll wegen des Sicherheitskonzepts des Bundesinnenministeriums weichen", ärgern sich Mitarbeiter und Buchkäufer.

„Wir können die Aktion der Mitarbeiter sehr gut verstehen“, kommentierte Hansgert Eschweiler, Pressesprecher der Gruppe, die Aktion gegenüber boersenblatt.net, betonte aber auch, dass die Geschäftsführung mit dem Protest nichts zu tun habe. Die Kündigung der Mietverträge sei fristgerecht erfolgt. Ob im Bahnhof eine andere Fläche für die Buchhandlung Ludwig gefunden werden kann, stehe noch nicht fest. Eschweiler zeigte sich zuversichtlich: Ende des Monats soll mit der Bahn darüber verhandelt werden. „Jeder große Bahnhof verfügt über eine Buchhandlung. Wir gehen davon aus, dass auch die Bahn so ein traditionsreiches Sortiment wie die Buchhandlung Ludwig erhalten will“, so Eschweiler.