IPA appelliert an Mauretanien

Begnadigung von Blogger Mkhaitir gefordert

17. November 2016
von Börsenblatt
Die International Publishers Association (IPA) appelliert an die mauretanische Regierung, den wegen Abfall vom Glauben zum Tode verurteilten Blogger Mohamed Ould Cheikh Ould Mkhaitir zu begnadigen.

IPA-Präsident Richard Charkin betont in einer Mitteilung die "Dringlichkeit des Falls", fordert die mauretanische Regierung auf, sich nicht dem Druck des Forums der Imame und islamischen Rechtsgelehrten zu beugen. Die mauretanische Regierung habe seit fast 30 Jahren keine Hinrichtung mehr durchgeführt. Charkin bittet sie, diesen "bewundernswerten Fortschritt" nicht rückgängig zu machen. "Es wäre ein schrecklicher, irreparabler Fehler, die Todesstrafe jetzt wieder aufzunehmen" − vor allem bei einem Blogger, der nur seine Ideen ausgedrückt habe.

Mohamed Ould Cheikh Ould Mkhaitirs Hinrichtung wegen Apostasie (Abfall vom Glauben) wurde von Geistlichen wegen eines ihrer Ansicht nach blasphemischen Posts vom Dezember 2013 gefordert, teilt die IPA mit. Darin hatte der Blogger die Diskriminierung von ethnischen Gruppen in Mauretanien aus religiösen Gründen kritisiert.

Die IPA berichtet unter Bezug auf die Organisation "Freedom Now", dass Mkhaitir verhaftet und am 2. Januar 2014 wegen Apostasie angeklagt wurde. Nach fast einem Jahr im Gefängnis, fand am 23./24. Dezember ein schneller Prozess statt. Die Kampagnenseite von Freedom Now wirft dem Gericht Verfahrensfehler vor, so sei etwa nicht der aktuelle Inhalt des Blogs herangezogen und bewertet worden. Drei Verteidiger Mkhaitirs hätten nach Morddrohungen ihr Mandat niedergelegt. Trotz Entschuldigung, gezeigter Reue und der Versicherung, dass er den Islam niemals beleidigen wollte, so die IPA, sei Mkhaitir zum Tode verurteilt worden.

Mauretanische Verleger fordern Recht auf freie Meinungsäußerung

Im Oktober war die Mauritanian Union for Publishing and Distribution provisorisches Mitglied der IPA geworden. Ihr Präsident Selami Ahmed El Meki erklärt nun, dass sein Verband die Interessen der Verleger und nicht der Regierung vertrete. "Wir glauben vollauf an das Recht der freien Meinungsäußerung für den Einzelnen und die Freiheit zu publizieren." Zudem sei es für seinen Verband ein Kernwert, die Meinung anderer zu respektieren. Zu diesen Kernwerten gehöre auch, das Verlagswesen und die Publikationsfreiheit in Mauretanien weiterzuentwickeln − "in the hope that we can one day be counted among the developed countries", so der Verbandschef.

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Hier geht es zum Fallbericht der International Humanist & Ethical Union (IHEU).

Die IPA vertritt 64 Verlegerverbände in 59 Ländern.