Dabei wurden Thilo Dierkes (1. Preis; 3.000 Euro) und Benjamin Quaderer (2. Preis) in der Kategorie Prosa und Sandra Burkhardt in der Kategorie Lyrik ausgezeichnet, so der open mike-Blog. Insgesamt waren am Samstag und Sonntag 22 Finalisten zum open mike eingeladen.
- In ihrer Laudatio würdigte Inger-Maria Mahlke den Text von Thilo Dierkes als einen, "der eine Atmosphäre schafft, die sich mit 'die Schaufensterscheibe träumt vom Pflasterstein' umschreiben lässt, der durch subtilen Humor auffällt, der Lob als subversives Verfahren einführt und der mit einer beeindruckender Souveränität kleinstädtischen Stadtgarten, Landser und Napoleon zu verbinden weiß."
- Über Benjamin Quaderer und seinen Text "Für immer die Alpen" sagte Laudator Saša Stanišić: "Wenn es einen Autor gab, der uns auf einen ganzen Roman neugierig gemacht hat, so war das einer, der sowohl die klassischen Mittel des Erzählens, als auch seine Groteske beherrscht und die Pointen nicht mit einem Kissen erstickt."
- "Formbewusst, sicher im Sprachgebrauch und mit großer Leichtigkeit gelingt es den Gedichten Sandra Burkhardts dem hohen Ton Petrarcas das Eigene abzulauschen und es zu beleuchten mit der Intimität des eigenen Leselichts", so Inger-Maria Mahlke über Sandra Burkhardt.
Eine besondere Erwähnung der Jury erhielten Deniz Ohde mit ihrem Text "Arktisluft", "ein Abschiednehmen, eine Trennung von der verstorbenen Mutter", so die Jury, und Rudi Nuss für seine "kurze Szenerie mit Loch". Der freie Umgang mit der Form und den Genres des Sci-Fi, des Krimis, des absurden Theaters habe durch sein spiel-literarisches Potential überzeugt.
Der Jury gehörten an: Inger-Maria Mahlke (Autorin, Berlin), Lutz Seiler (Autor, Wilhelmshorst) und Saša Stanišić (Autor, Hamburg).
Rudi Nuss konnte sich zudem über den Preis der "taz"-Publikumsjury freuen. Sein Text wird in der "taz" abgedruckt.
Die Wettbewerbstexte erscheinen als Anthologie im Allitera Verlag. Am 20. November, um 1:05 Uhr sendet Deutschlandradio Kultur die Reportage "24. open mike".
Zum Preis
eim open mike teilnehmen können deutschsprachige Autoren, die nicht älter als 35 Jahre sind und keine eigene Buchpublikation vorzuweisen haben. Eingereicht werden können Prosa oder Lyrik, aus den anonymisierten Texten wählen sechs Lektoren aus renommierten Verlagen maximal 22 Teilnehmer aus, die im November zu der zweitägigen öffentlichen Lesung des open mike-Finales nach Berlin eingeladen werden. Der Preis ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert.