Am Ursprung unserer Zusammenarbeit stand der Wunsch, etwas Neues zu machen. Wir haben gespürt, dass das traditionelle Buchmesse-Format sich – zumindest in unserem Segment – in gewisser Weise überlebt hat. Daher suchten wir unmittelbar nach der letzten Frankfurter Buchmesse den Kontakt zueinander und überlegten, welche Art der Präsenz einer zeitgemäßen Interpretation unserer Verlagsaktivitäten mehr entsprechen könnte.
"Bücher werden nach Thema, nicht nach Verlag gesucht"
So sind wir dabei gelandet, zum einen das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen: Bücher werden heute eher nach thematischen Zusammenhängen als nach einzelnen Verlagen gesucht. Und zum anderen möchten wir auch im Rahmen des merkantilen Marktplatzes Messe inhaltlicher arbeiten. Denn was uns als kleinere Verlage mit internationalem Programm im Bereich der Architektur und des Urbanismus auszeichnet, ist, dass wir in der Programmplanung kuratorisch arbeiten können. Dass wir unsere Neuerscheinungen also auch nach thematischen Fragen aussuchen, weil wir so gewisse Themen befördern möchten.
Die Zeitläufte gehen in unserem Segment ja dezidiert in eine andere Richtung: In vielen Häusern wird einfach publiziert, was ins Haus fliegt und genügend Finanzmittel mitbringt. Architektur- und Kunstbücher mit ihren vielen Abbildungen, den hohen Übersetzungskosten, ihrer aufwändigen Materialisierung und teuren Gestaltung sind für die Gefahren des rein ökonomischen Auswahlprozesses besonders anfällig.
Von da war es dann ein kleiner Schritt, im gemeinsamen Auftritt eine zeitgemäße Verkörperung dieser inhaltlichen Arbeit und unserer gemeinsamen Perspektiven zu sehen und die Interessen und Wettbewerbsgedanken unserer Einzelverlage dafür zurückzustellen.
"Wir wollen die Bedeutung von Büchern für den Architekturdiskurs ins Zentrum rücken"
Wir sehen Communicating Architecture (mehr dazu hier) auch als Chance, die Bedeutung von Büchern für den Architekturdiskurs ins Zentrum zu rücken. Sorgfältig konzipierte Bücher sind das ideale Medium, um komplexe Themen, aber auch die ästhetischen Qualitäten von Architektur und Städtebau vielschichtig zu transportieren. Dies in einer Medienlandschaft, die ja einem starken Funktionswandel unterworfen ist. Hierbei bieten wir auch Institutionen und Autoren eine Bühne, die diesen Diskurs, nachdem er in Tages- und Wochenzeitungen kaum mehr geführt wird, heute vorantreiben. Denn Fragen der Architektur und des Städtebaus sind ja nicht nur in Europa, sondern weltweit Zukunftsfragen von immer größerer Dringlichkeit.
Wir stellen die einzelnen Messetage unter ein thematisches Dach und präsentieren unsere Neuerscheinungen zum jeweiligen Tagesthema – unabhängig davon, ob sie bei JOVIS oder bei Park Books erschienen sind. Und je um 12 Uhr und 15 Uhr befragen wir Autorinnen und Autoren sowie Vertreter von Institutionen zu den skizzierten Fragen. Und hoffen, so Branchenkollegen jenseits allen Konkurrenzdenkens zu gemeinsamen inhaltlichen Auftritten anzuregen, aber vor allem, eine größere Öffentlichkeit für Architektur- und Urbanistikthemen zu sensibilisieren – ganz im Sinne der Baukultur.