Journalist und Willy-Brandt-Berater

Klaus Harpprecht ist tot

21. September 2016
von Börsenblatt
Der Journalist, Schriftsteller und Verleger Klaus Harpprecht ist heute, am 21. September, laut Medien im Alter von 89 Jahren im südfranzösischen La Croix-Valmer gestorben.

Klaus Harpprecht zählte zu den bekanntesten Publizisten Deutschlands. Seine journalistische Laufbahn startete er − wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in einem ausführlichen Nachruf schreibt − 1948 als Volontär bei der Wochenzeitung "Christ und Welt", anschließend wurde er dort Redakteur. Weitere Stationen führten ihn zum Sender Rias Berlin und SFB. Ab 1956 war er Kommentator und Korrespondent für den WDR. Anfang der 1960er Jahre ging er fürs ZDF als Korrespondent in die USA. Danach wechselte er für drei Jahre ins Verlagswesen, leitete von 1966 bis 1969 den S. Fischer Verlag in Frankfurt. 1972 wurde das SPD-Mitglied Harpprecht Berater von Willy Brandt, mit dem er auch befreundet war, und Leiter des Schreibbüros im Bundeskanzleramt. 1974 kehrte er als Sonderkorrespondent in die USA zurück, danach war er kurz Chefredakteur von "Geo". Seit 1982 lebte er als freier Schriftsteller und Publizist in Südfrankreich.

Harpprecht veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter biografische Werke wie "Georg Forster oder die Liebe zur Welt" (1990), "Thomas Mann. Eine Biographie" (1995), "Harald Poelchau. Ein Leben im Widerstand" (2004) oder "Die Gräfin Marion Dönhoff. Eine Biographie" (2008). Auf sein eigenes Leben blickte er unter anderem mit "Im Kanzleramt. Tagebuch der Jahre mit Willy Brandt" (2000) oder "Schräges Licht: Erinnerungen ans Überleben und Leben" (2014) zurück.