Jahresbilanz bei HarperCollins

Sinkender Umsatz - trotz starkem vierten Quartal

9. August 2016
von Börsenblatt
Der US-Verlag HarperCollins, eine Tochter der News Corporation, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 (1. Juli 2015 − 30. Juni 2016) insgesamt 1,65 Milliarden Dollar (circa 1,5 Mrd. Euro) erwirtschaftet − das waren 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Das EBITDA sank um 16,3 Prozent auf 185 Millionen Dollar.

Das geht aus der Bilanzmitteilung der News Corporation hervor. Als Grund für das Umsatzminus und das gesunkene EBITDA bei HarperCollins werden unter anderem Wechselkurseffekte sowie geringere Verkäufe der Divergent-Serie (dt.: "Die Bestimmung") von Veronica Roth und des "American Sniper" von Chris Kyle angeführt. Zudem sei der Absatz von E-Books gesunken. Das hätten teilweise der Bestseller "Go Set a Watchman" von Harper Lee und das Imprint Harelquin (das HC 2014 gekauft hatte) ausgeglichen.

Auf dem Publikumsmarkt trugen E-Books und Hörbuch-Downloads im abgelaufenen Geschäftsjahr (1. Juli 2015 − 30. Juni 2016) 19 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 22 Prozent) bei, so ein weiteres Ergebnis.

Im vierten Quartal (April−Juni 2016) des Geschäftsjahrs stieg der Umsatz bei HarperCollins jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal um beachtliche 11 Prozent auf 433 Millionen Dollar. Das EBITDA legte von 33 Millionen auf 50 Millionen Dollar zu. Dafür zeichneten laut Bilanz Bestseller wie "The Nest" von D'Aprix Sweeney, "The Rainbow Comes and Goes" von Anderson Cooper und "The World's Worst Children" von David Walliams verantwortlich − sowie der weitere Ausbau des internationalen Verlagsgeschäfts. Zudem habe es in diesem Quartal mehr Verkaufstage gegeben als im Vorjahresquartal.

Der Anteil des digitalen Geschäfts (E-Books, Hörbuch-Downloads) am Umsatz im Publikumsmarkt betrug auch im vierten Quartal 19 Prozent (Vorjahresquartal: 23 Prozent).

Das gute Quartalsergebnis konnte die rückläufige Entwicklung der ersten neun Monate des Geschäftsjahrs nur zum Teil ausgleichen. Auf der Basis des vierten Quartals spricht CEO Robert Thomson in der Bilanz von einer Wende bei HarperCollins ("an upturn at HarperCollins") zum Ende des Geschäftsjahrs.