Seniorverlegerin des Wochenschau Verlags

Ursula Buch ist tot

16. Juni 2016
von Börsenblatt
Am 11. Juni ist Ursula Buch, Seniorverlegerin und langjährige Chefredakteurin des Wochenschau Verlags in Schwalbach/Taunus, im Alter von 85 Jahren gestorben.

"Ursula Buch hat den Wochenschau Verlag und die politische Bildung in Deutschland wie keine andere geprägt", schreibt der Wochenschau Verlag über die Verstorbene. Die ausgebildete Buchhändlerin kam kurz nach ihrem Pädagogik-Studium in den Verlag und war bis zu ihrem offiziellen Rücktritt Geschäftsführerin und Verlegerin des Verlagshauses sowie Chefredakteurin der Zeitschrift "Wochenschau".

Gemeinsam mit dem Verlagsgründer, Kurt Debus, sowie dessen Sohn und Nachfolger, Bernward Debus, habe sie die Geschicke des wachsenden Hauses gelenkt. Heute wird der Verlag gemeinsam von Bernward Debus und seiner Tochter, Tessa Debus, geführt. Ursula Buch war auch im Ruhestand, den sie nach 55 Dienstjahren antrat, eine wichtige Gesprächspartnerin und Beraterin für die beiden heutigen Verleger.

Ursula Buch habe ihr Leben der politischen Bildung gewidmet, weil sie der festen Überzeugung war, dass dies die Grundlage für ein gefestigtes demokratisches Bewusstsein schafft. Geprägt durch die Erfahrung des Nationalsozialismus verschrieb sie sich dem Ausruf "Nie wieder!". Ein wichtiges Anliegen sei ihr gewesen, jungen Menschen demokratische Werte zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen, mündige Bürger zu werden, um sich an der Demokratie beteiligen zu können. "Sie war eine grandiose Beobachterin und Zuhörerin. Ihre Urteile waren stets scharfsinnig und analytisch", heißt es weiter im Nachruf des Verlags.

Für ihren Einsatz für die politische Bildung hat Ursula Buch im letzten Jahr das Bundesverdienstkreuz erster Klasse erhalten.

"Verleger, Autoren, Mitarbeiter und viele weitere Wegbegleiter haben eine gute Freundin, deren unbestechliches und scharfsinniges Urteil immer wieder ein Wegweiser war, verloren. Vor allem aber war sie uns allen ein Vorbild", schließt der Nachruf.