"Ich würde mir für dieses Land eine gerechtere, liberale Streitkultur wünschen: offene Debatten um die heikelsten Probleme von Gegenwart und Vergangenheit", hatte Stern seine Friedenspreisrede begonnen, "Verschweigen ist gefährlich: Ressentiments nisten in der Gesellschaft. Bleiben sie unausgesprochen, dringen sie noch tiefer." 1926 als Sohn einer deutschen Arztfamilie jüdischen Glaubens in Breslau geboren, war Stern 1939 in die USA geflüchtet. In New York studierte er Geschichte, war Professor am Institute for Advanced Study in Princeton und wurde zu einem der renommiertesten Historiker der USA. In Deutschland war nicht zuletzt durch seine Bücher bei C.H. Beck bekannt, da er sich intensiv mit der deutschen Geschichte auseinandersetzte.
Neben dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels war Stern mit dem deutschen Nationalpreis, dem Bundesverdienstkreuz und dem Orden Pour le mèrite für Wissenschaft und Künste ausgezeichnet worden. Ein ausführlicher Nachruf auf Fritz Stern folgt.