IPA verlangt Freilassung

Bangladesch inhaftiert islamkritischen Verleger

18. Februar 2016
von Börsenblatt
Der 73-jährige Verleger Shamsuzzoha Manik und zwei seiner Mitarbeiter sind am Montag in Dhaka (Bangladesch) inhaftiert worden. Ihnen wird vorgeworfen, ein Buch veröffentlicht zu haben, das den Islam beleidigt. Die International Publishers Association (IPA) fordert die sofortige Freilassung.

Die Inhaftierung sei wenige Stunden nach der Schließung des Verlagsstands auf der Bangladesh International Book Fair erfolgt, teilt die IPA mit. Zuvor seien Drohungen von Islamisten bekannt geworden. "Das ist ein weiterer großer Schritt in die falsche Richtung in bezug auf die Meinungsfreiheit", erklärte IPA-Präsident Richard Charkin. Er ruft Bangladeschs Premiermininister Sheikh Hasina auf, für die sofortige Freilassung des Verlegers und seinen Schutz zu sorgen. Bangladesh müsse ernsthafte Schritte ergreifen, um zu verhindern, dass Extremisten das Sagen haben und der Staat nach ihrer Pfeife tanzt.

Bereits im vergangen Jahr hätten die IPA und ihr Mitgliedsverband in Bangladesch (Academic and Creative Publishers Association of Bangladesh/ACPAB) die Regierung des Landes aufgefordert, mehr zum Schutz von Bloggern und Verlegern zu tun. Anlass war unter anderem die Ermordung von vier Bloggern und einem Verleger. Der ACPAB-Direktor Kamrul Hasan Shayok beklagt in der IPA-Mitteilung das fehlende Bewusstsein bezüglich des Werts der Publikationsfreiheit in seinem Land und fordert, dass diese geschützt werden müsse.

In den vergangenen Monaten hatte auch das Verschwinden von fünf Hongkonger Buchhändlern, die dann in der Volksrepublik China wieder aufgetaucht sind, für internationale Proteste gesorgt. Auch in diesen Fällen hatte die IPA protestiert. China war erst während der Frankfurter Buchmesse als Vollmitglied in die IPA aufgenommen worden.