Die Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Ulf Stolterfoht der Mitteilung zufolge als einen Autor, der sich in innovativer Form mit Sprache und Literatur auseinandersetzt und das Publikum in besonders gelungener Weise für diese zu gewinnen weiß.
"Mit seinen Gedichtbänden, die aus den unterschiedlichsten deutschen Fachidiomen eine neue, nur ihm eigene poetische 'Fachsprache' entwickelt haben, seinen poetischen Projekten, etwa dem ethnographischen Poem 'Holzrauch über Heslach' oder dessen Fortschreibung in der kulturhistorischen Sektenfarce 'neu-jerusalem', den so vergnüglichen wie hintersinnigen 'Ammengesprächen' mit einer Sprechmaschine hat Ulf Stolterfoht die Spielarten des gegenwärtigen Gedichts erheblich ausgeweitet", so die Mitteilung des Netzwerks.
Wenn er nun unter dem Slogan "Schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis – dann ist es Brueterich Press", selber Texte verlegt, die es ohne seine vermittelnde Intervention schwer hätten, zeuge dies von einer großen, so spielerisch wie verbindlich ausgelebten Verantwortlichkeit für die vielfältigen Möglichkeiten literarischen Sprechens. "Dass er seine Texte auf unnachahmliche Weise vorträgt und dabei mit scheinbar leichthin eingestreuten Reflexionen über den Wert und höheren Unwert des Gedichts zu verbinden weiß, überzeugt auch jenen Teil des Publikums, der schlicht und einfach zuhört und nicht 'immer Metaphyse im Sinn' hat", heißt es weiter.
Der Preis wird am 18. März 2016, 17.30 Uhr auf dem Blauen Sofa in der Glashalle der Leipziger Buchmesse (17.−20. März) verliehen. Er besteht aus einer Lesereise durch die im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit 14.000 Euro dotiert. Ulf Stolterfoht wird vom 19. April bis zum 7. Juni 2016 zu Leseabenden durch die Literaturhaus-Städte reisen.
Termine:
18. März, 19.30 Uhr, Literaturhaus Leipzig. 15 Jahre Preis der Literaturhäuser: Elke Erb, Nicolas Mahler, Ulf Stolterfoht und Feridun Zaimoglu sowie die Verlegerin Daniela Seel im Gespräch mit Rainer Moritz und Denis Scheck 19. März, 11.00 Uhr, Glashalle, Buchmesse Leipzig. Gespräch mit dem Preisträger am Stand unseres Kulturpartners ARTE.Leserreise:
19. April, 20.00 Uhr, Literaturhaus Berlin 25. April, 19.30 Uhr, Literaturhaus Salzburg 26. April, 19.00 Uhr, Literaturhaus Wien 27. April, 19.00 Uhr, Literaturhaus Graz 24. Mai, 20.00 Uhr, Literaturhaus Rostock 30. Mai, 19.30 Uhr, Literaturhaus Zürich 31. Mai, 20.00 Uhr, Literaturhaus Stuttgart 2. Juni, 19.30 Uhr, Literaturhaus Wiesbaden 7. Juni, 19.30 Uhr, Literaturhaus KölnFrühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014) und Nicolas Mahler (2015).