eBuch leitet juristische Schritte gegen Amazon und Bastei Lübbe ein

eBuch mahnt Amazon und Bastei Lübbe wegen "Illuminati"-Aktion ab

23. Januar 2016
Redaktion Börsenblatt
Die Genossenschaft eBuch geht gegen Bastei Lübbe und Amazon vor. Wie berichtet, hatten der Verlag und der Online-Händler das E-Book „Illuminati“ von Dan Brown zu Jahresbeginn via Amazon als kostenlosen Download angeboten. Die eBuch hält diese gemeinsame Aktion „nach eigehender juristischer Prüfung“ für nicht konform mit dem Paragrafen 3 des Preisbindungsgesetzes, wie die Genossenschaft in einer Pressemitteilung darlegt.

Die Voraussetzung, um das E-Book gratis zu erhalten, war das Herunterladen der Kindle-Lese-App. In der Abmahnung der Rechtsanwälte Ehrlinger, Hagen et.al., Berlin, an Amazon heißt es: „Die kostenfreie Abgabe preisgebundener Bücher an Letztabnehmer verstößt gegen das Preisbindungsgesetz. Aufgrund eines damit verbundenen Preisnachlasses von 100% stellt dies die schwerwiegendste Form der Unterschreitung des gebundenen Ladenpreises dar. Erschwerend kommt hinzu, daß Sie einen preisgebundenen Titel zur Vermarktung Ihrer Kindle-Lese-App einsetzen und somit "ebook"-Kunden kanalisieren und für Ihr [amazon] ebook-Angebot zu gewinnen beabsichtigen."

In Richtung Bastei Lübbe formulierten die Anwälte: „Für den von amazon begangenen Preisbindungsverstoß haften Sie als "Mittäter", zumindestens aber als Teilnehmer (Anstifter, Gehilfe) gemäß § 830 Abs. 2 ebenso. Der Buchpreisbindungsverstoß ist auf ein gemeinschaftliches Zusammenwirken von Amazon und Ihnen [Bastei-Lübbe] zurückzuführen."

Wie berichtet, hatten sich am Mittwoch Thomas Wrensch, Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses, und Uwe Sigismund vom Arbeitskreis unabhängiger Sortimenter (AKS) mit Bastei-Lübbe-Vorstand Klaus Kluge und Vertriebschefin Stefanie Folle zu einem klärenden Gespräch getroffen.