Unglauben, Unverständnis: Viele Düsseldorfer können und wollen nicht glauben, dass die Großfläche mit rund 5.000 Quadratmetern, endlosen Zwischenetagen und 113 Mitarbeitern langfristig nicht rentabel zu bewirtschaften sein soll – wie in den vergangenen 115 Jahren.
„Ich finde nur komisch, dass man direkt zu machen muss. Man könnte ja auch verkaufen oder verkleinern, vermieten, von 100 Mitarbeitern vielleicht 20 entlassen oder zumindest die Filiale an der Uni beibehalten", schreibt eine Nutzerin der Gruppe, die inzwischen mehr Fans hat als das Buchhaus Stern Verlag selbst.
In der Gruppe werden Zeitungs- und Medienberichte geteilt, nach Gründen geforscht und überlegt, was Kunden tun könnten, um das Ruder für die bekannte Buchhandlung noch herumzureißen. Vor allem zum Weihnachtseinkauf wurde aufgerufen. „Vielleicht überlegen mal eine Kundenversammlung", schlägt einer Nutzer vor.
Doch auch die Gruppenmitglieder rechnen nicht damit, dass sie die Schließung verhindern können. Bauliche Fehlentscheidungen der letzten Jahrzehnte sollen der Grund dafür sein, dass sich einzelne Gebäudeteile nur unter erschwerten Bedingungen untervermieten lassen (siehe Archiv), außerdem habe sich eine geplante Nachfolgeregelung innerhalb der Familie zerschlagen, wie es gerüchteweise heißt.
Ende März 2016 soll darum Schluss sein – wenn nicht noch das Wunder geschieht, auf das die Gruppe „Düsseldorf braucht den Stern Verlag" und die über 100 Mitarbeiter hoffen.
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihrem Aspekt mit der langsamen Verödung der Innenstädte stimme ich zu.
Ja, es sind zumeist ausländische große Geschäfte, die man nicht so richtig
kennt, die sich jetzt da ausbreiten.
Zudem sind es in den Großstädten die hohen Mieten, die bald niemand mehr
bezahlen kann und die sicher nicht einladend wirken.
Es wäre sicher auch langsam an der Zeit, dass manche Kunden wieder etwas
umdenken und in ihre Buchhandlung zurückkehren.
Alles hat doch auch immer zwei Seiten. Man kann nicht immer mal da und
dort seine Bücher kaufen wollen, sondern man sollte wieder für sich selber
eine klare Richtung sehen. Und jeder Leser/Leserin hat da ja seine eigene
Vorstellung, welche Buchhandlung da nun passt.
In Buchhandlungen wird man sehr gut beraten und dies ist meine eigene
Erfahrung. Auch kleinere Buchhandlungen, die Nischen pflegen, haben
ihre Stärken. Und zudem ist die Preisbindung für Bücher hervorzuheben.
Die Veränderungen in den Städten sollte jeder sehen und auch erkennen.
Es wäre traurig, wenn dies so eben weiter auf diesem Wege gehen würde.
Aber deshalb werden dadurch die Innenstadtbereiche nicht lebenswerter.
Für Düsseldorf bedeutet die bevorstehende Schließung vom Stern-Verlag
jedenfalls ein großer Einschnitt für den Handel und kann dort für die ganze
Stadtentwicklung in naher Zukunft traurig stimmen.
Man kann sehr hoffen, dass die Mitarbeiter/innen vom Stern-Verlag
(Buchhandlung und Antiquariat) neue Arbeitsplätze finden werden.