Offener Brief von Autoren, Agenten und Verlegern

Urheberrechtsappell an Bundesregierung

14. Dezember 2015
Redaktion Börsenblatt
Mehr als 250 Autoren, Agenten und Verleger haben in einem Offenen Brief an die Bundesregierung gegen die schädlichen Folgen des Gesetzentwurfs zum Urhebervertragsrecht protestiert und fordern ein Urheberrecht, das neben der "Kreativität und Selbstbestimmung der Autor*innen auch die Leistungen ihrer Verlage schützt".

Der am Freitag auf der Website www.offenerbrief.org veröffentlichte Appell begrüßt das im Koalitionsvertrag angekündigte Vorhaben, die Lage von Autoren und anderen Urhebern zu verbessern, hält den vor kurzem veröffentlichten Referentenentwurf zum Urhebervertragsrecht jedoch für "kontraproduktiv". Vor allem die darin vorgesehene Regelung, die den Ausstieg von Autoren nach Ablauf einer Fünfjahresfrist erlaubt, reduziere die Planungssicherheit von Verlagen. Sie verbessere allenfalls die Stellung weniger Erfolgsautoren – auf Kosten der langfristigen Bindungsfähigkeit vor allem der mittleren und kleinen unabhängigen Velage. Dies diene "weder dem Interesse der Autor*innen noch der Bewahrung unserer vielfältigen Kulturlandschaft".

Den an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Bundesjustizminister Heiko Maas und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gerichteten Brief haben unter anderen Wolfgang Balk, Jonathan und Wolfgang Beck, Jörg Bong, Hans Magnus Enzensberger, Jürgen Habermas, Peter Handke, Vittorio Klostermann, Roland Reuß, Joachim Unseld, Ulla Unseld-Berkéwicz und Thedel von Wallmoden unterzeichnet.