Der E-Commerce legte dabei um 14 Prozent zu, teilt der bevh mit. Am Gesamtumsatz mit Waren im Interaktiven Handel (Online- und Versandhandel) von 12,3 Milliarden Euro (zweites Quartal 2014: 11 Mrd. Euro) war der E-Commerce mit 87,7 Prozent beteiligt (2014: 86 Prozent). Allein im Onlinehandel mit Waren wurden danach 10,8 Milliarden Euro eingespielt (2014: 9,5 Mrd. Euro). Hinzu kommen die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen, die im zweiten Quartal 2015 3,1 Milliarden Euro betrugen (2014: 2,8 Mrd. Euro).
Warengruppen: Bücher auf Rang 3
Von der positiven Gesamtentwicklung der Branche und dem anhaltend guten Konsumklima seit Jahresbeginn können die meisten Warengruppen profitieren, so der bevh. Die Top 3 gemessen am Umsatz:
- Ein Plus von sechs Prozent verzeichnete der Spitzenreiter Bekleidung: Der Umsatz kletterte auf 2,8 Milliarden Euro (2014: 2,6 Mrd. Euro).
- Weiterhin in der Boomphase sei die Unterhaltungselektronik mit einem Plus von 28 Prozent auf einen Umsatz von knapp 2 Milliarden Euro (2014: 1,6 Mrd. Euro).
- Auf dem dritten Rang liegen nach wie vor Bücher und E-Books, die allerdings einen Umsatzrückgang um 6 Prozent auf gut 0,9 Milliarden Euro verzeichneten (2014: 1 Mrd. Euro).
"Nach der leichten Wachstumsdelle im Vorjahr läuft das Jahr 2015 für unsere Branche sehr erfreulich", bewertet Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh, die aktuellen Marktdaten. "Vor allem zeigt der Blick auf Warengruppen, die in der Vergangenheit noch nicht so vom starken E-Commerce-Wachstum profitieren konnten, welches Potential nach wie vor im Interaktiven Handel steckt."
Insbesondere die Multichannelhändler konnten vom Branchenwachstum profitieren, so ein weiteres Ergebnis der Studie. 4,3 Milliarden Euro (plus 16,2 Prozent) und damit 35 Prozent des Branchenumsatzes wurden von Händlern generiert, die ihre Kunden auf mehreren Kanälen ansprechen (2014: 3,7 Mrd. Euro; 33 Prozent).
Die reinen Onlinehändler konnten ebenfalls Marktanteile hinzugewinnen: 1,5 Milliarden Euro (plus 36,4 Prozent) wurden von diesen erwirtschaftet − das war ein Anteil von 13 Prozent (2014: 1,1 Mrd. Euro; 10 Prozent) am Branchenumsatz. Onlinemarkplätze wuchsen zwar mit 3,9 Prozent geringer, aber mit 6 Milliarden Euro und damit 49 Prozent des Branchenumsatzes sind sie aber nach wie vor dominierend (2014: 5,8 Mrd. Euro; 53 Prozent).
Zur Studie
Die Untersuchung "Interaktiver Handel in Deutschland" wird vom Marktforschungsinstitut GIM-Gesellschaft für innovative Marktforschung im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) durchgeführt. Dafür werden rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2015 telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt. Das Endergebnis der Studie wird Anfang 2016 nach Abschluss der Umfrage veröffentlicht. Die oben vorgelegten Zahlen basieren auf der Auswertung der Monate April bis Juni 2015.