Auch wenn wir beide Buchhändlerinnen sind, vertreten wir natürlich den Nachwuchs aus allen Sparten und Bereichen. Aber so wie unsere beiden Vorgänger sicher manches aus dem Blick von Verlagsmitarbeitern betrachtet haben – das war ja nun mal ihr Arbeitsalltag -, sind wir ein bisschen mehr vom Sortiment geprägt. Im Buchhandel braucht man jede Menge Kreativität und neue Ideen, da ist es wichtig, dass Auszubildende ernst genommen werden, dass ihnen Mitarbeiter und Vorgesetzte das Gefühl geben, dass ihre Ideen zählen: Dazu wollen wir in gleichem Maß an die Unternehmen appellieren wie die Azubis zum Miteinander zu ermutigen. Davon profitieren alle: Wir sind die Generation, die digital aufgewachsen ist, wir kennen uns in den E-Bereichen aus und sind von unserem Denk- und Konsumverhalten bis hin zu Social Media viel dichter an der jüngeren Zielgruppe dran, die ja mit jedem Jahr mehr die Welt unserer Kunden abbildet.
Dieses partnerschaftliche Miteinander mit gegenseitigem Respekt, das ist ein Lernprozess, der von beide Seiten kommen muss. Vielleicht gelingt uns auch dann eine engere Verzahnung zwischen dem Nachwuchsparlament und der Hauptversammlung des Börsenvereins.
Aber auch bei kleineren Dingen wollen wir Debatten anstoßen. Den Literaturunterricht zu kürzen etwa – das geht gar nicht!, finden wir. Wenn ich die Geschichte und die Vergangenheit nicht kenne, bin ich auch nicht für die Zukunft gerüstet, kann manches gar nicht verstehen. Literaturkunde kann an Orten, wo sie im Berufsschulunterricht nicht vorkommt, auch in der Buchhandlung vermittelt werden, aber sie muss vorkommen. Und zu solch kleineren Dingen wollen wir auch beitragen. Im Übrigen sind wir selbstverständlich offen für alle Fragen und Anregungen, die von den Jüngeren in der Buchbranche kommen. Sprecher sein heißt für uns, alle im Blick zu haben und zu vertreten."