Wie PROLIT-Chef Jochen Mende Verlagen entgegenkommt

"Lieferketten dürfen nicht abreißen"

17. März 2020
Redaktion Börsenblatt

Bei der Verlagsauslieferung Prolit sind gestern die die Leitungen heiß gelaufen. Bayerische Buchhandlungen mussten schließen, Bestellungen storniert werden. Wie der Geschäftsführer Jochen Mende seinen kleinen Verlagen in der Auslieferung, aber auch Buchhandlungen, hilft und die Situation einschätzt, lesen Sie hier.  

Jetzt macht nicht nur Bayern den Einzelhandel größtenteils dicht, sondern quasi ganz Deutschland. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Das wird sehr kurzfristig zu einem deutlichen Rückgang der Bestellungen aus dem stationären Sortiment führen – entsprechende Erfahrungen  haben wir gestern mit Bayern gemacht. Buchhandlungen melden sich hier und wünschen, Vormerkungen zu stornieren. Wir haben empfohlen, was auf sehr fruchtbaren Boden gestoßen ist, Bestellungen zu parken – wahlweise bis zum 2. April oder zum 17. April – da es zwei unterschiedliche Informationen gab – die eine der Katastrophenfall von vierzehn Tagen und daneben die Blockade des Einzelhandels bis zum Ende der Osterferien. Wenn wir dann am 17. wieder ausliefern, kommt die Ware rechtzeitig zur Wiedereröffnung  am 20. April an - wenn es dabei bleibt, ansonsten können wir nachsteueren. Ansonsten läuft die Auslieferung ganz normal weiter bisher, wir nehmen an, dass die Bestellungen weiterhin gewünscht werden. Es gibt ja auch Onlineshops und Barsortimente. Und die sind ja auch sehr daran interessiert, dass Lieferketten nicht abreißen.  

Wie möchten Sie kleine Verlage, die Sie ausliefern, unterstützen?

Wir haben zusätzlich eine erste Hilfe eingerichtet in Form von zinsgünstigen Vorfinanzierungsangeboten.

 

Was erwarten Sie in dieser Situation konkret vom Börsenverein?

Es ist schon sehr viel geholfen, wenn er das was er begonnen hat, fortsetzt. Die Kommunikation innerhalb der Buchbranche fortzusetzen halte ich aktuell für sehr wichtig und das macht der Börsenverein bereits sehr gut aktuell.