Wegen Wertminderungen

Ergebnis von Bastei Lübbe bricht ein

13. Februar 2020
Redaktion Börsenblatt
Die börsennotierte Bastei Lübbe AG hat in den ersten neun Monaten ihres Geschäftsjahres vom 1. April bis zum 31. Dezember 2019 ihren prognostizierten Umsatz erreicht. Das Ergebnis hingegen wurde - wie letzte Woche in einer Gewinnwarnung angekündigt - deutlich verfehlt.  

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) allerdings brach ein und lag mit minus 8,2 Millionen Euro 10,3 Millionen unter dem Wert des Vorjahres, als es noch bei 2,1 Millionen Euro notierte. Wie berichtet wurde das Ergebnis durch nicht zahlungswirksame Wertminderungen im Segment Games in Höhe von 13 Millionen Euro belastet.

Die EBIT-Marge betrug minus 11,6 Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent). "Bereinigt um diese außerordentliche Belastung hätte sich das EBIT auf 4,8 Mio. Euro mehr als verdoppelt und die EBIT-Marge wäre auf 6,9 Prozent gestiegen", erläutert Ulrich Zimmermann, Vorstand Finanzen.

Bastei Lübbe beton, dass das Kerngeschäft gut laufen würde: "Die positive Entwicklung des Kerngeschäfts bestehend aus den Segmenten Buch und Romanhefte setzt sich weiter fort", so der Vorstandsvorsitzende Carel Halff. Bei stabilen Umsätzen von 62,1 Millionen Euro sei das EBIT um 57 Prozent auf 3,6 Millionen Euro gesteigert worden. Zudem haben man die Netto-Verschuldung auf 6,2 Millionen Euro (Vorjahr 17,8 Mio. Euro) reduziert.

Im Segment Buch wurden 56,2 Millionen Euro erwirtschaftet – und damit etwas mehr als im Vorjahr. Auf Grund des Effizienzprogramms und der damit einhergehenden reduzierten Kostenstruktur habe sich das Segment-Ebit wie geplant auf 2,3 Millionen Euro verbessert.

Programm- und Marketingvorstand Klaus Kluge sagt: "Unsere Programmstrategie fokussiert weiterhin erfolgreich auf klar definierte Zielgruppen." Als erfolgreich erwiesen sich unter anderem das New Adult Imprint LYX, historische Romane, das populäre Sachbuch und natürlich Jeff Kinney.

Mit Romanheften wurden in den ersten neuen Monaten sechs Millionen Euro eingenommen - verglichen mit 7,7 Millionen Euro im Vorjahr. Das Segment-EBIT erhöhte sich auf 1,3 Millionen Euro. Die Rätselsparte war zum 31. Mai 2019 verkauft worden.

Der Umsatz im Segment Games betrug 8,5 Millionen Euro. Das Segment-EBIT habe sich von minus 0,2 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 11,8 Millionen Euro deutlich verringert. Dies sei auf Wertberichtigungen des Firmenwerts in Höhe von 4,9 Millionen Euro sowie bilanzierter Computer- und Videospiele in Höhe von 8,1 Millionen Euro zurückzuführen. Hintergrund sei die enttäuschende Marktreaktion auf die mit hohen Investitionen verbundenen Eigenentwicklungen. Gemeinsam mit den Mitgesellschaftern und der Geschäftsführung würden derzeit alle Optionen einer Restrukturierung und Veränderung des Geschäftsmodells geprüft.

Anpassung der Ergebnisprognose

Aufgrund der notwendigen Wertminderungen im Segment Games passe der Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 entsprechend an.

Für den Konzernumsatz rechnet das Gremium im laufenden Geschäftsjahr weiterhin mit einem Wert zwischen 85 und 87 Millionen Euro. Für das Konzern-EBIT erwartet er aufgrund der Belastungen aus dem Segment Games ein gegenüber der bisherigen Prognose deutlich reduziertes Ergebnis von voraussichtlich minus 10,5 Millionen bis minus 6,7 Millionen Euro (bisher: 3,5 bis 5,3 Millionen Euro).

Die Finanzplanung des Bastei Lübbe-Konzerns gehe zudem davon aus, dass die Netto-Verschuldung zum 31. März 2020 bei rund zehn Millionen Euro (bisher: 15 Millionen Euro; Vorjahr: 17,8 Millionen Euro) liegen sollte.

Wesentlich für die zukünftige Umsatzentwicklung von Bastei Lübbe sei das Segment Buch. Hier werde das Unternehmen seine Programmstrategie in den kommenden Monaten weiter ausbauen. "Mut zur Innovation einerseits, eine klare Fokussierung auf die Erfolgsthemen des Marktes andererseits bei gleichzeitiger Schärfung und Ausdifferenzierung unserer Programmprofile", lautet die Strategie des künftigen Programmvorstands Simon Decot. "So bieten wir ab diesem Frühjahr unter Lübbe Life moderne Lifestyle- und Gesundheitsthemen an, Quadriga bedient das politische Sachbuch, und mit Eichborn möchten wir uns mittelfristig im Markt der literarischen Unterhaltung fest etablieren."

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