Schweizer Buchpreis 2019 verliehen

Sibylle Berg für "GRM. Brainfuck" prämiert

11. November 2019
Redaktion Börsenblatt
Der mit 30.000 Euro dotierte Schweizer Buchpreis wurde am Sonntagabend in Basel an die Autorin Sibylle Berg für ihre Dystopie „GRM. Brainfuck“ (Kiepenheuer & Witsch) verliehen. „Eine kompromisslose Gesellschaftskritik in hochexplosiver Sprache“, begründet die Jury.

„Sibylle Berg ist das Kunststück gelungen, einen Roman zu schreiben, der formal Avantgarde ist und inhaltlich die Lesenden im Innersten packt. Mit sarkastischem Ingrimm begleitet sie vier Londoner Jugendliche aus kaputten Familien durch die Horrorszenarien einer deregulierten Gesellschaft und weiter in die Zukunft, in die Diktatur der künstlichen Intelligenz. Dem entfesselten Kapitalismus setzt die Autorin ihre entfesselte Fantasie entgegen. Eine kompromisslose Gesellschaftskritik in hochexplosiver Sprache, mit Spreng-Sätzen und bösem Witz“, so die Jury in ihrer Begründung.

Übergeben wurde der mit 30.000 Franken dotierte Preis am Sonntagabend im Theater Basel im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel vor 500 Gästen; live übertragen wurde die Verleihung im Radio X.

Im März wurde Sibylle Berg auch mit dem "Kasseler Literaturpreis für groteken Humor" ausgezeichnet

Die Autoren und Autorinnen der vier weiteren Titel auf der Shortlist erhalten jeweils 3.000 Franken. Nominiert waren:

  • Simone Lappert: «Der Sprung» (Diogenes Verlag)
  • Tabea Steiner: «Balg» (Edition Bücherlese)
  • Alain Claude Sulzer: «Unhaltbare Zustände» (Galiani Verlag)
  • Ivna Zic: «Die Nachkommende» (Matthes & Seitz Verlag)

Die Jury des Schweizer Buchpreises setzte sich zusammen aus Daniel Graf (Kulturredakteur Republik; NEU), Manfred Papst (Kulturredakteur NZZ am Sonntag; Jurysprecher), Christine Richard (freie Kritikerin), Monika Steiner (Buchhändlerin Münstergass Bern, NEU) und Susanne Sturzenegger (Freie Mitarbeiterin Literaturredaktion SRF).

Zum Preis

Teilnahmeberechtigt für den Schweizer Buchpreis 2019 waren deutschsprachige literarische und essayistische Werke von in der Schweiz lebenden oder Schweizer Autorinnen und Autoren, die zwischen Oktober 2018 und September 2019 erschienen sind.

Der Schweizer Buchpreis wurde 2008 vom Verein LiteraturBasel und dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) initiiert und wurde dieses Jahr zum zwölften Mal vergeben. Ziel ist es, die öffentliche Diskussion über Bücher von deutschsprachigen Schweizer Autorinnen und Autoren zu animieren und mit der aktiven Werbung im Buchhandel sowie mit einer Lesetour durch die Schweiz und Nachbarländer dazu beizutragen, dass diese stärker wahrgenommen, gelesen und gekauft werden.