In der Begründung heißt es, wie die Stiftung mitteilt: "Saskia Luka beschreibt in diesem Roman die Bindekräfte einer Familie auf berührende Weise. Die Kunstfertigkeit, mit der die Autorin die Konflikte zwischen den drei Frauen entwickelt und in der Schwebe hält, ohne als Erzählerin Partei zu ergreifen, ist überzeugend. Es wird spürbar, dass die familiären Verbindungen stärker und wichtiger sind als die gegensätzlichen Meinungen. Darüber hin-aus stellt die Geschichte ein modernes Beispiel für eine gelingende, durchaus individuell variierende Identitätsfindung im Lebenskontext von Migration und Integration dar."
Saskia Luka wurde 1980 in Köln geboren, heute lebt sie mit ihrer Familie auf der dalmatinischen Insel Brač (Kroatien). Ihr Debütroman "Tag für Tag" erzählt von drei Frauen – Großmutter, Tochter, Enkelin –, deren Leben direkt und indirekt durch den Jugoslawienkrieg geprägt wurden.
Zum Preis
Der zum neunten Mal verliehene Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag soll jährlich den Autor oder die Autorin einer deutschsprachigen Publikation erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Anthologie) auszeichnen, die maximal zwei Jahre zuvor erschienen ist. Die Preissumme von 12.000 Euro erhält eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller, "der mit literarischen Stilmitteln ein zeitgenössisches Bild der Familie zeichnet".
Bei der Entscheidung für den Buchpreis lässt sich die Stiftung von verschiedenen Fachleuten aus Literaturkritik und Buchhandel beraten. 2019 waren dies Uwe Wittstock (Autor und Literaturkritiker), Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Ellen Pomikalko (Buchmarkt), Ulrich Weinzierl (Autor und Literaturkritiker), Michael und Margarete Riethmüller (Buchhandlung RavensBuch) und Andrea Reidt (Journalistin und Autorin).
Preisverleihung
Die Preisverleihung findet am 25. November in der Berliner Landesvertretung Baden-Württemberg statt. Die Laudatio auf die Buchpreisträgerin hält der Literaturkritiker Uwe Wittstock.
Bei dieser Gelegenheit wird auch die zweite Auszeichnung der Stiftung Ravensburger Verlag überreicht: der ebenfalls mit 12.000 Euro dotierte "Leuchtturm-Preis 2019 für vorbildliches Engagement im Sektor familiäre, institutionelle oder ehrenamtliche Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen". Diesen erhält die Münchener Sozialunternehmerin Eva Rapaport für das von ihr initiierte interreligiöse und interkulturelle Jugendnetzwerk YouthNet.