Voland & Quist-Verleger Leif Greinus über die Auswirkungen der KNV-Insolvenz

"Wut auf den Mann im Jägerrock"

20. März 2019
Redaktion Börsenblatt
"Hatten wir gerade noch ein Stammkapital von 50.000 Euro und Rücklagen von gut 20.000 Euro, schmilzt das Eigenkapital auf ‚Limes gegen Null‘", rechnet Voland & Quist-Verleger Leif Greinus die Folgen der KNV-Insolvenz im Verlagsblog vor. Nach der Überraschung sei "Wut auf den Mann im Jägerrock" gefolgt, "der doch schon im Herbst gewusst haben musste, dass es nicht weitergeht".

Was Leif Greinus dem Logistiker übel nimmt: KNV habe trotz prekärer Lage bestellt und weiterverkauft, sei bezahlt worden, und habe kurz bevor der Umsatz aus dem Weihnachtsgeschäft an die Verlage gezahlt werden musste, Insolvenz angemeldet.

Für Voland & Quist verändert sich die Liquiditätsplanung dadurch erheblich: offene Rechnungen von über 60.000 Euro müssen verbucht werden, für Voland & Quist sind das 12 Prozent vom Jahresumsatz. "Mit der ausstehenden Summe können wir ein ganzes Jahr Programm gestalten. Wir könnten Bücher drucken, Cover kreieren, Texte übersetzen lassen … Die Summe entspricht knapp drei Jahresgehältern", schreibt Greinus auf dem Verlagsblog.

Neben den fehlenden liquiden Mitteln sei nun eine Bilanzkorrektur fällig, mit Auswirkungen u.a. auf Druckereien, die künftig Vorkasse verlangen könnten. "Vielleicht wäre es klug, einfach hinzuschmeißen?" Das sieht nicht so aus.

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