Synergia Auslieferung schlägt Verstaatlichung von KNV vor

Buchhandel statt Banken retten

19. Februar 2019
Redaktion Börsenblatt
Alex Beckmann von der Auslieferung Synergia in Roßdorf schlägt in einem offenen Brief vor, dass der Bund bei KNV einspringt, um u.a. die Außenstände bei den Verlagen zu übernehmen. KNV sei ein systemrelevantes Unternehmen für die Kulturlandschaft und mit staatlichen Geldern seien ja auch schon Banken gerettet worden. 

Der "unkonventionelle Rettungsvorschlag für KNV durch kreative Verstaatlichung" soll als offener Brief den Insolvenzverwalter von KNV, die Landeswirtschaftsminister der betroffenen Länder, die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag erreichen. 

"Wie alle in der Buch-Branche tätigen Bürger bedauern wir sehr die aktuelle Entwicklung bei KNV. Es handelt sich um ein System-relevantes Unternehmen für die deutsche Kulturlandschaft. Mit staatlichen Geldern in großer Höhe wurden, wie wir alle wissen, ja auch schon Banken gerettet und diese vom Staat zu Teilen übernommen. Es würde bei der Bevölkerung sicher besser ankommen, wenn nun ein Unternehmen aus der Buchbranche gerettet wird, was für diese von essenzieller Bedeutung ist", heißt es in dem Schreiben. 

"Kreative Umverteilung" lautet der Vorschlag: Der Bund könne finanziell bei KNV einspringen und erhalte im Gegenzug Anteile an KNV. "Einen kleinen Teil der Haushaltsüberschüsse von mehr als 11 Mrd aus 2018 könnten sinnvoll genutzt werden − finanziell wäre es für den Bund ein Leichtes", so Alex Beckmann. "Zur Kompensation könnten die über 41 Mio Privat-Haushalte in DE alle einen Buchgutschein in Höhe von z.B. 3.- Euro erhalten (wenn z.B. für die Übernahme der Anteile an KNV 120 Mio zur Verfügung gestellt werden)." 


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