Ohne die positiven Wechselkurseffekte, die Amazon auf 1,3 Milliarden Dollar beziffert, sei der Umsatz im Jahresvergleich um 30 Prozent gestiegen, so die Bilanz weiter. Dabei hat der Umsatz im vierten Quartal mit 72,4 Milliarden Dollar (plus 20 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2017) fast punktgenau die Höchstprognose im Ausblick in der Bilanz des dritten Quartals (72,5 Mrd. Dollar) getroffen. Echo Dot sei das weltweit am häufigsten verkaufte Produkt des Unternehmens in der Weihnachtssaison gewesen, erklärt Jeff Bezos in der Bilanz.
Aber zurück zur Jahresbilanz: Danach konnte Amazon sein operatives Einkommen 2018 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifachen − von 4,1 Milliarden Dollar auf 12,4 Milliarden Dollar. Zur Steigerung haben insbesondere das Nordamerika- und das Cloud-Geschäft (AWS) beigetragen. Der Rivale Microsoft hatte für seine Cloud-Plattform "Azure" laut Medienberichten in seiner aktuellen Quartalsbilanz allerdings ein Wachstum von 76 Prozent gemeldet, holt damit weiter auf.
Überblick: Die wichtigsten Zahlen 2018 (Veränderung zum Vorjahr):
Umsatz:
- Insgesamt: 232,9 Mrd. Dollar (+30,9 Prozent)
- Nordamerika: 141,4 Mrd. Dollar (+33,2 Prozent)
- International: 65,9 Mrd. Dollar (+21,3 Prozent)
- AWS: 25,7 Mrd. Dollar (+46,9 Prozent)
Operative Ausgaben:
- Insgesamt: 220,5 Mrd. Dollar (+26,9 Prozent)
- Nordamerika: 134,1 Mrd. Dollar (+29,8 Prozent)
- International: 68,0 Mrd. Dollar (+18,6 Prozent)
- AWS: 18,4 Mrd. Dollar (+39,8 Prozent)
Operatives Einkommen / Verlust:
- Insgesamt: 12,4 Mrd. Dollar (Vorjahr: 4,1 Mrd. Dollar)
- Nordamerika: 7,3 Mrd. Dollar (Vorjahr: 2,8 Mrd. Dollar)
- International: minus 2,1 Mrd. Dollar (Vorjahr: minus 3,1 Mrd. Dollar)
- AWS: 7,3 Mrd. Dollar (Vorjahr: 4,3 Mrd. Dollar)
In der Weihnachtssaison 2018 hatte Amazon erstmals sechs Pop-up-Stores in Europa eingerichtet, in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Berlin und Paris.
Umsatz in Läden sinkt
Der Umsatz über die Läden (inkl. Whole Foods) betrug der Bilanz zufolge im vierten Quartal 4,4 Milliarden Dollar und damit 2,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Was offenbar vor allem an Whole Foods liegt, wie etwa das "Handelsblatt" schreibt. Hier hätten Ketten wie Kroger, Walmart oder Target wieder Boden gut gemacht. Kroger und Walmart würden seit 2018 zudem Microsofts Clouddienst Azure nutzen.
In der Rubrik "Sonstiges", die auch Werbedienste umfasst, weist die Amazonbilanz für das vierte Quartal einen Umsatz in Höhe von 3,4 Milliarden Dollar aus, das waren 95,3 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
Ausblick
Für das laufende erste Quartal 2019 geht Amazon von einem Umsatz von 56−60 Milliarden Dollar aus und damit 10−18 Prozent mehr als in ersten Quartal 2017. Das operative Einkommen siedelt der Onlinehändler zwischen 2,3 Milliarden und 3,3 Milliarden Dollar an (zumVergleich, erstes Quartal 2018: 1,9 Milliarden Dollar).
An der Wallstreet habe Amazon am Donnerstag zum Handelsschluss einen Börsenwert von 840 Milliarden Dollar gehabt (Microsoft: 801 Mrd. Dollar), berichtet das "Handelsblatt", war damit das weltweit wertvollste Börsenunternehmen.