Wettbewerb zum Europäischen Literaturpreis

Preisgala in Wien

7. November 2018
Redaktion Börsenblatt
Zum zehnjährigen Jubiläum des European Union Prize for Literature (EUPL) hatten die Veranstalter einen Schreibwettbewerb unter frühreren EUPL-Gewinnern ausgelobt. In Wien wurden jetzt die Preisträger in mehreren Kategorien gekürt.

Der Schreibwettbewerb stand unter dem Motto "A European Story: EUPL Winners Write Europe". 36 ehemalige EUPL-Gewinner aus 26 Ländern nahmren daran teil und reichten Kurzgeschichten ein. Bis zum 21. Oktober konnte das Publikum über die Texte abstimmen. Neben dem Publikumspreis wurden auch ein Jurypreis, einen Anerkennungspreis zum Europäischen Jahr des Kulturerbes sowie ein MEPs Prize vergeben, so eine EUPL-Presseinformation.

Auf der Preisgala am 6. November zum Auftakt der BUCH WIEN 2018 im Schloß Belvedere in Wien überreichten Gernot Blümel, Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien, sowie Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport die Auszeichnungen.

Die Preisträger nach Kategorien:

  • PublikumspreisJelena Lengold (Serbien) für "Jasmine and death"
  • JurypreisIoana Pârvulescu (Rümanien) für "A Voice". Die Jury lobte die "kraftvolle Erzählung zum Thema Freiheit". Gewidmet ist sie Monica Lovinescu, die als Radio-Free-Europe-Mitarbeiterin während des Kalten Krieges die Stimme der Freiheit für junge Rumänen wurde. Die zweite Perspektive dreht sich um einen namenlosen Passkontrollmitarbeiter kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. 

    Der Jury gehörten an: Maria-João Costa (Portugal), Nina George (Deutschland), Juancho Pons (Spanien), Cathy Rentzenbrink (Großbritannien),  Marnix Verplancke (Belgien) und Liana Sakelliou (Vorsitz; Griechenland).
  • Anerkennungspreis zum Europäischen Jahr des Kulturerbes − Lidija Dimkovska (ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien) für "When I left 'Karl Liebknecht'". Diese Auszeichnung wurde auch von der Jury vergeben. Laut Jury zeigt die Kurzgeschichte fachkundig "verschiedene Aspekte des europäischen Bewusstseins auf, die von den Bürgern geteilt werden". 
  • MEPs Prize − Hier gab es zwei Preisträger: Jean Back (Luxemburg) mit "European Clouds" und Gast Groeber (Luxemburg) mit "Current weather warning: predominantly heavy fog". Diese wurden von Mitgliedern des Komitees für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments ausgewählt.

Auf der Shortlist zum Jurypreis standen zudem: "The Saviour of the World" von Adam Foulds (Großbritannien), "A European Story" von Meelis Friedenthal (Estland), "Greatness Will Have its Due" von Andrej Nikolaidis (Montenegro) und "This is my body" von Isabelle Wéry (Belgien).

Deren Kurzgeschichten, in Originalsprache und englischer Übersetzung, sind in der Anthologie "European Stories" zusammengefasst, die hier heruntergeladen werden kann.

Ausgerichtet wurde die Preisgala vom Bundeskanzleramt (BKA) in Zusammenarbeit mit der Federation of European Publishers (FEP) und dem Hauptverband des österreichischen Buchhandles (HVB). HVB-Präsident Benedikt Föger sagte in einer Mitteilung des HVB zur Verleihung: "Wir freuen uns besonders, dass wir im Zuge der EU-Ratspräsidentschaft die Verleihung des Europäischen Literaturpreises nach Österreich holen konnten. Vom Zeitrahmen passt das wunderbar in die BUCH WIEN Woche, da wir ja viele hundert internationale AutorInnen und Verlage in Wien zu Gast haben."

Drei der Auszeichnungen sind mit jeweils 4.000 Euro dotiert, die Preisträgerin des Anerkennungspreises erhält eine Reise zu einer Stätte des Europäischen Kulturerbes.

Der Literaturpreis der Europäischen Union wurde von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, um die Kreativität und Vielfalt zeitgenössischer europäischer Literatur hervorzuheben und mehr Interesse an literarischen Werken aus anderen Ländern zu wecken.