Da Klaus Theweleit mit der Schreibmaschine auf Endlospapier schreibt, sind die meisten Urfassungen seiner Werke als Papierrollen überliefert, schreibt das Deutsche Literaturarchiv Marbach in einer Mitteilung. Berühmt wurde Klaus Theweleit (geb. 1942) durch die umfangreiche, aus seiner Dissertation hervorgegangene Untersuchung "Männerphantasien", die 1977 in zwei Bänden erschien und von Rudolf Augstein im Spiegel als die "vielleicht aufregendste deutschsprachige Publikation dieses Jahres" bezeichnet wurde. Nicht nur seine Thesen zum faschistoiden Männertyp, sondern auch sein ganz eigener Sprachstil und die Einbeziehung von Abbildungen machten das Werk zum Theorie-Klassiker, der in viele Sprachen übersetzt wurde, heißt es weiter.
Als weitere Hauptwerke Klaus Theweleits gelten das "Buch der Könige" (1988–1994, 3 Bde.) über Machtverhältnisse in der Kunstproduktion und "Der Pocahontas-Komplex" (1999ff.), in dem der amerikanische Gründungsmythos im Mittelpunkt steht. Er verfasste darüber hinaus Bücher über Filme, Fußball und Jimi Hendrix. Sein bisher letztes Werk behandelt "Das Lachen der Täter: Breivik u.a. Psychogramm der Tötungslust" (2015).
Für seine Arbeit erhielt Theweleit 2003 den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay, 2014 den Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg im Breisgau und 2016 den Schillerpreis der Stadt Mannheim.