Bayerisches Fernsehen will bei Literatursendungen sparen

Börsenverein: "Das wäre ein Armutszeugnis"

27. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
"Lesezeichen" und "Lido", die Literatursendungen des Bayerischen Fernsehens, sollen abgesetzt werden. Für den Börsenverein stünde mit einer solchen Sparmaßnahme der "Bildungs- und Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zur Disposition", wie es in einer Stellungnahme des Verbands heißt.

"Literatur ist nicht nur ein zentraler Bestandteil von Bildung und Kultur, sie weitet zudem den Blick, trägt bei zu Toleranz und Weltoffenheit", so Vorsteher Heinrich Riethmüller in der Protestnote des Verbands. "Wenn der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks entscheiden sollte, die beiden einzigen Literatursendungen des Bayerischen Fernsehens abzusetzen, dann steht damit der Bildungs- und Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zur Disposition".

Moderne Literaturvermittlung in einem Medium wie dem Fernsehen sei eine wichtige Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und trage zur Meinungsbildung in der Gesellschaft bei, macht der Börsenverein deutlich. "Wenn das nicht mehr möglich sein sollte, wäre das nicht nur ein Armutszeugnis für das öffentlich rechtliche Fernsehen, es würde damit auch zunehmend seine Existenzberechtigung aufs Spiel setzen."

Am Donnerstag will der Rundfunkrat über die entsprechende Programmreform beraten, wie es in einer Online-Petition gegen die Kürzungen heißt. Knapp 2.000 Unterzeichner protestieren hier gegen die Sparpläne des Bayerischen Fernsehens, darunter Autoren wie Alban Nikolai Herbst, Monika Zeiner und Thomas Lehr. Zur Petition.