Tom Hillenbrand zur VG Wort-Diskussion

"Uns geht es um Gleichberechtigung"

25. Februar 2016
Redaktion Börsenblatt
Knapp 1.000 Autoren haben den offenen Brief unter urheberpauschale.de mittlerweile unterzeichnet - die Debatte zur Verlegerbeteiligung ist damit aber nicht beendet: Tom Hillenbrand, Initiator der Aktion, lässt die Kritik an seinen Argumenten nicht gelten.

Nicht nur Verlage, auch manche Autoren sehen das anders und haben nach der Veröffentlichung des Briefs auch entsprechend reagiert. Doch Hillenbrand bleibt dabei: "Nach geltendem Recht können Verleger keine Nutznießer der Urhebertantieme sein", betont er. Die VG Wort-Frage erübrige sich von selbst.

"Das Ganze ist ein wolkiges Drohszenario"

Hillenbrand setzt sich auf der Kampagnenwebsite urheberpauschale.de jetzt mit einzelnen Argumenten der Debatte auseinander, etwa in puncto Reprobel-Urteil oder zur Verlegerbeteiligung der VG Wort. Beispiel: das Argument, für Autoren gebe es nichts zu gewinnen, wenn Verleger an den Ausschüttungen der VG Wort beteiligt würden. „Warum das so sein sollte, hat mir noch niemand erklären können“, schreibt er. „Es ist so, dass die Urheber heute etwa die Hälfte von dem erhalten, was die Industrie für die Abgeltung der Rechte der Urheber bezahlt.“ Natürlich sei denkbar, dass Hersteller in Zukunft die Geräteabgabe reduzieren wollten. „Dafür gibt es aber bisher keine Anzeichen. Das Ganze ist ein wolkiges Drohszenario.“ Was heute angemessen sei, bleibe es auch morgen.

Mit dem Brief, so Hillenbrand, gehe es den Autoren darum, eine Wertschätzung ihrer Arbeit zu erreichen und wie "emanzipierte, gleichberechtige Geschäftspartner“ behandelt zu werden.

Die Argumente in voller Länge, auf der Website von Tom Hillenbrand, mit einer Antwort von Verleger Matthias Ulmer (Ulmer Verlag)