Deutscher Sachbuchpreis

"Sachbücher sind nicht nur ein Zubrot"

7. April 2021
Sabine van Endert

Der Deutsche Sachbuchpreis spielt von Anfang an in der ersten Liga mit – das sollte der Buchhandel nutzen. Meint Klaus Kowalke, Jurymitglied und Inhaber der Buchhandlung Lessing & Kompanie in Chemnitz.

Warum sollte der Buchhandel das Sachbuch in Szene setzen?
Erkenntnisse benötigen Aufmerksamkeit. Und diese Aufmerksamkeit sollte jede Buchhändlerin und jeder Buchhändler seinen Kundinnen und Kunden vermitteln. Das Sachbuch darf nicht als Zubrot verstanden werden, sondern sollte essenzieller Bestandteil der Sortimentsauswahl sein und gleichberechtigt mit der Belletristik im Mittelpunkt der Kundenansprache stehen.

Und wie kann  der Sachbuchpreis dabei helfen?
Buchpreise steigern die Aufmerksamkeit und die Nachfrage. Der Deutsche Sachbuchpreis wird eine erhöhte Beachtung in der Medienlandschaft finden. Neben einigen Wissenschafts- und Sachbuchpreisen darf sich der Deutsche Sachbuchpreis über seine gehobene Stellung durch die Nähe zum Deutschen Buchpreis freuen. Der Deutsche Sachbuchpreis spielt in der ersten Liga und wird sich zweifellos zum wichtigsten Sachbuchpreis entwickeln. Und natürlich können Buchhandlungen den Preis auch ganz konkret nutzen, um das Sachbuch stärker ins Licht zu rücken, zum Beispiel mit Büchertischen, Schaufens­tern oder auch (in diesem Jahr eher digitalen) Gesprächsrunden zu den nominierten Büchern und ihren Themen. 

Was sagen Sie zu den acht nominierten Titeln? Wird der Sachbuchpreis ihnen noch einmal einen Schub geben? 
Die nominierten Titel besitzen alle eine exzellente Sachbuchqualität. Die Jurykriterien entsprechen wissenschaftlichen Standards. Die Relevanz der Monografien gilt nicht nur für die jeweiligen Fächer. Eine unabdingbare Debattentauglichkeit findet sich bei allen Nominierten, auch wenn das vielleicht nicht auf den ersten Blick auffällt. Der Deutsche Sachbuchpreis wird allen Titeln eine erhöhte Nachfrage bescheren.

Welche Rolle spielen die Sachbuchpreisblogger für den Preis?
Die mediale Beachtung des Deutschen Sachbuchpreises findet auf allen Kanälen statt. Blogs finden vordergründig in den sozialen Medien die größte Aufmerksamkeit. Die Rolle von Social Media geht natürlich auch nicht am Deutschen Sachbuchpreis vorbei. Die Sachbuchpreisblogger erhöhen mit ihren Blogs die Sichtbarkeit, und das führt zu einer Steigerung der Nachfrage.

Waren Sie sich in der Jury einig über die Nominierungen? 
Ja, über die acht Nominierten ist sich die Jury einig. Die strengen Kriterien haben zu einem hervorragenden Ergebnis geführt, wie ich finde.

Wie lange braucht der Deutsche Sachbuchpreis, um so bekannt und bedeutend zu werden wie der Deutsche Buchpreis? 
Die Chancen stehen gut – die Preisschwester hat schon die gesamte Vorarbeit geleistet, der Sachbuchpreis steigt deshalb ganz oben ein. 

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