Wolfram Simon-Schröter gibt sich ebenfalls optimistisch: "Wir sehen den Trend, dass logistische Dienstleistungen vermehrt nachgefragt werden." Der E-Commerce allerdings verharre auf einem Plateau, hier erkennt Zeitfracht derzeit kein Wachstum. Mitte des Jahres habe das Unternehmen die Shopsysteme einem Relaunch unterzogen.
Ein Kapazitätsreduzierung gebe es derzeit bei den Regalbedienungsgeräten, da auf den Hersteller der Anlage ein Hackerangriff verübt worden sei. Das hatte Auswirkungen auf den Ersatzteilnachschub und die Reparaturen. Aus Sicherheitsgründen fahre man nicht unter Volllast, 1,5 Prozent der Kapazitäten seien nicht einsetzbar. "Wir müssen sehr auf der Hut sein und nehmen lieber eine langsamere Abarbeitung von Aufträgen und damit eine Verspätung in Kauf als einen Komplettausfall", sagt Simon-Schröter.
Abgeschlossen wurde die Erweiterung des Novitätenlagers in der Verlagsauslieferung, die Kapazitätssteigerung werde bei plus 60 Prozent liegen. "Das ist ein Quantensprung an Volumenoutput und wir können deutlich mehr Masse in kürzerer Zeit verarbeiten", meint Thomas Raff. Zudem werde Zeitfracht, wie es auch schon Libri mit seinem PoD-Zentrum Plureos macht, seine on-demand gedruckten Bücher automatisiert in den Barsortimentskreislauf einschleusen und baut dafür derzeit die Fördertechnik auf.
Bei den Dienstleistungen gerade für kleine und sehr kleine Verlage sagt Simon-Schröter: "Es gibt einen Kapazitätsengpass am Markt, den wir gern auffangen." Einige kleinere und mittlere Verlage seien bereits zu Zeitfracht gewechselt. Seinem Unternehmen sei es wichtig, das gesamte Spektrum der Verlage – von sehr klein bis groß – abzudecken.