Die Sonntagsfrage

Warum engagiert Libri sich jetzt in der Leseförderung, Frau Wnukowsky?

4. Februar 2024
von Börsenblatt

Die Aktion „Lesetüte“ des Börsenvereins geht in die 14. Runde! 135.000 Schulanfänger:innen haben 2023 profitiert – und dank der Unterstützung von Libri werden die „Lesetüten“ für den Buchhandel in diesem Jahr preiswerter. Warum engagiert das Barsortiment sich für die Leseförderung? Sind weitere Aktionen geplant? Welche Partner nimmt Libri in Sachen Leseförderung an Bord und wie hoch ist das Budget? Antworten von Libri-Geschäftsführerin Alyna Wnukowsky.  

 

Alyna Wnukowsky, Sprecherin der Libri-Geschäftsführung

Die Lesetüten des Börsenvereins gehen in die 14. Runde. Wie sieht Libris Engagement für die Lesetüten aus?

Wir sind sehr froh, die Lesetüten als neuer Förderer unterstützen zu dürfen. Uns war es dabei wichtig, dass die Unterstützung möglichst direkt denen zugutekommt, die sich seit 14 Jahren in dieser wichtigen Leseförderungsaktion vor Ort engagieren: den Buchhandlungen. Wir konnten so zusammen mit dem Börsenverein den Beitrag pro Lesetüte für die teilnehmenden Buchhandlungen von 1,35 Euro auf 1,20 Euro senken. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass möglichst viele Buchhandlungen an der Aktion „Lesetüte“ teilnehmen können und so noch mehr Kinder davon profitieren.

Soll das Engagement für die Leseförderung noch ausgeweitet werden?

Die aktuellen Zahlen zur Lesekompetenz sind alarmierend. Immer mehr Menschen – sowohl jung und alt – können nicht sinnentnehmend lesen. Tendenz steigend! Und das trotz der vielen Initiativen in unserem Land. Lesen ist ein Grundrecht für alle. Die Grundvoraussetzung des Lernens und für eine freie Meinungsbildung. Leseförderung geht uns daher alle an. Wir müssen noch mehr tun und uns gemeinsam engagieren. Lesen muss für alle ein echtes Anliegen werden.

Welche weiteren Aktionen sind geplant?

Unser Fokus liegt momentan darauf, bestehende Initiativen in ihrem Wirken zu unterstützen. So engagieren wir uns beim Vorlesetag, dem Gütesiegel Buchkita, der Lesetüte und weiteren Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein. Wir planen auch eigene Aktionen anzustoßen. Eine nachhaltig wirkende Leseförderung, die dann auch die richtigen Zielgruppen erreicht, ist allerdings alles andere als einfach. Wir nehmen wir uns daher die entsprechend Zeit dafür.

Haben Sie für die Leseförderung die richtige Expertise bei Libri an Bord?

Wir wollen mit unseren Mitteln und unserer Expertise zum Erfolg von Leseförderungsaktionen beitragen. In unserer Funktion als Zwischenbuchhändler sind wir das Bindeglied zwischen den verschiedenen Branchenteilnehmern und können Akteure zusammenbringen. Diese Kompetenz wollen wir einbringen.

Wer sind Ihre Kooperationspartner bei den Aktionen?

Bei den bestehenden Initiativen arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen – wie aktuell mit dem Börsenverein bei den Lesetüten. Die Rolle der Buchhandlugen ist uns dabei immer sehr wichtig, da diese mit großem Engagement schon seit vielen Jahren in der Leseförderung aktiv sind – und das flächendeckend in ganz Deutschland. Die Buchhandlungen sind daher ein wichtiger Partner, wenn es darum geht, Menschen für das Lesen und das Buch zu begeistern. 

Welches Budget haben Sie dafür eingestellt?

Leseförderung braucht einen langen Atem und möglichst viel Reichweite. Wir verfolgen daher ein langfristiges Engagement und planen mit einem entsprechenden Budget.

Warum lohnt sich der Einsatz für ein Barsortiment?

Die Frage stellt sich nicht. Leseförderung geht uns alle an. Nicht nur uns in der Buchbranche, sondern auch darüber hinaus. Lesen ermöglicht Lernen, Information, Teilnahme an der demokratischen Willensbildung und – nicht zu vergessen – auch echte Freude. Leseförderung lohnt sich also für uns alle!

 

Fragen: Sabine van Endert