Darüber hinaus werden sogenannte "Junior Grants" an afghanische Nachwuchsautorinnen verliehen, die neben einer finanziellen Unterstützung die Teilnahme an Schreibworkshops beinhalten.
Die 2022 vergebenen Grants hatten eine Gesamthöhe von 18.000 Euro und gingen alle an afghanische Autorinnen. In diesem Jahr wurden auch Frauen aus anderen Krisenregionen berücksichtigt, in denen sie nicht frei arbeiten und publizieren können. Um gezielt afghanische Frauen zu fördern, wurden die „Junior Grants“ eingeführt. Wer gefördert wird, entscheidet eine internationale Jury. Initiativbewerbungen sind nicht möglich.
Konkret werden bei den Grants in dieser Ausgabe Schriftstellerinnen aus Afghanistan, Gaza, Iran, Libanon und aus Syrien berücksichtigt. Die sogenannten „Junior Grants“, die an afghanische Nachwuchsautorinnen verliehen werden, beinhalten neben der finanziellen Unterstützung auch die Teilnahme an Schreibworkshops mit einer erfahrenen afghanischen Autorin. Im Jahr 2021 wurden die Rechte der Frauen in Afghanistan durch die erneute Machtübernahme der Taliban besonders im Bildungsbereich stark eingeschränkt. Durch den Ausschluss von den Universitäten fehlen den Frauen beispielsweise Räume, in denen sie das Schreiben lernen und schreibende Frauen weiterarbeiten können.
Die Grants sollen einen „Brückenpfeiler“ schaffen, um kulturelle Verbindungen von hier in die Heimatländer zu bauen und zu halten, um das Wissen des Exils hier und auch dort fruchtbar zu machen. Am Bard College Berlin gibt es außerdem ein „Helen Wolff Scholarship“, das jungen, schreibenden Frauen hilft, die fliehen mussten, mit einem Studentenvisum zu einem Bachelor-Studium mit dem Schwerpunkt Literatur nach Deutschland zu kommen. Unter Mitarbeit von Historikerin Marion Detjen bietet die staatlich anerkannte Universität außerdem seit 2016 ein Stipendienprogramm für Studierende aus Kriegs- und Krisenregionen an. Das erste Scholarship erhält dieses Jahr eine palästinensisch-ukrainische Studentin aus dem Gazastreifen. Sie kommt im August mit einem Studentenvisum für ein vierjähriges Bachelor-Studium am Bard College nach Deutschland.