Mehrwertsteuersatz, Verlagsförderung, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und der Buchverkauf auf der Frankfurter Buchmesse am Messefreitag - das waren die Themen, die der Ausschuss für Verlage im vergangenen Jahr bearbeitet hat. Die neue Mehrwertsteuer-Richtlinie der Europäischen Union gibt den nationalen Gesetzgebern Raum für eine Reduzierung auch bisher reduzierter Mehrwertsteuersätze - bis Null Prozent. "Unser Ziel ist der unbefristete Mehrwertsteuersatz Null für Bücher bei vollem Vorsteuerabzug", sagte Birgit Reuß, Leiterin des Berliner Büros des Börsenvereins. Dafür müsse allerdings "ein dickes Brett gebohrt werden".
Beim Thema strukturelle Verlagsförderung stehen die Eckdaten: Es sollen alle Verlage aller Größen und Sparten gefördert werden können, titelbezogen und bei Projekten zur Ausbildungs- und Nachwuchsförderung, zur Nachhaltigkeit und zur digitalen Transformation. Als Richtlinie soll die Definition für kleine und mittlere Unternehmen KMU gelten, also Verlage mit maximal 250 Mitarbeiter:innen und höchstens 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Der Förderzeitraum soll fünf Jahre betragen. Auch hier braucht es noch viel Überzeugungskraft in Richtung Politik.
Barrierefreiheit steht schon länger auf der Agenda der Verlage, konkret wird es ab Juni 2025 - dann müssen alle e-Books und alle Websiten barrierefrei sein. Einen Überblick über die Anforderungen finden Sie hier!
Außerdem soll die Website der neu gegründeten IG Nachhaltigkeit demnächst mit Best-Practice-Beispielen von Delius Klasing, Umbreit und einigen Buchhandlungen bestückt werden. Und es gibt gute Nachrichten von der Frankfurter Buchmesse: Die Buchungslage sei gut, berichtete Nadja Kneissler, alle großen Verlage seien dabei, die Messe plane mit 55 Prozent Ausstellerauslastung bezogen auf 2019, das Ziel sei schon fast erreicht. Das Publikum darf in diesem Jahr schon am Freitag aufs Messegelände und die Verlage dürfen ihre Bücher dann auch direkt verkaufen.