Es ist noch früh am Morgen. Sehr früh, 5 Uhr 47. Verschlafen blickt mich meine achtjährige Tochter an: Sie hat soeben ihre erste Reise mit dem Nachtzug von München nach Bologna hinter sich. Ein kleines Abenteuer, auf das sie sich monatelang vorbereitet hat. Denn sie freut sich riesig auf die »Bologna Children’s Book Fair«. Gegen 10 Uhr ist es endlich so weit, wir nähern uns dem Eingang, machen noch rasch ein paar Fotos am Portal, und dann nichts wie rein ...
Das heißt ... Moment – irgendetwas scheint nicht zu stimmen, gibt mir die Dame am Einlass zu verstehen. Es gibt ein Problem mit DER DA: Sie zeigt auf meine Tochter. Ich verstehe nicht gut, ich lerne erst seit sechs Wochen Italienisch. Sie wechselt ins Englische: »NO KIDS ALLOWED.« Ich lache, halte das für einen Scherz. 30 Minuten später, nach Diskussionen mit nun schon sechs Messe-Offiziellen ist mir klar, die meinen das ernst. Meine Tochter darf nicht rein. Begründung: So sind die Regeln! »Es ist eine Messe nur für PROFESSIONALS. Es ist der Wunsch der Aussteller, dass keine Kinder hier sind.« Und das sei schon immer so gewesen, steht auf der Website, irgendwo im Kleingedruckten.