Feministischen Comics sind wichtige Ausstellungen gewidmet, queere Themen spielen eine zentrale Rolle im Programm, Comics und populärer Kunst aus der Demokratischen Republik Kongo ist ein Festivalschwerpunkt gewidmet. Über 20 Ausstellungen spiegeln die Vielfalt des Genres wider. Vertieft werden die Themen in einem umfangreichen Vortrags- und Diskussionsprogramm, Comic-Lesungen, Comic Film Fest, Workshops und vielem mehr. Mit „Kinder lieben Comics!“ ist jungen Leserinnen und Lesern ein Festival im Festival gewidmet, die besten Comics der letzten zwei Jahre werden mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet. Zum Salon werden mehr als 25.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Das Herz des Internationalen Comic-Salons schlägt auf der Messe, die in diesem Jahr zum zweiten Mal in Messezelthallen auf dem Erlanger Schlossplatz und im Schlossgarten stattfinden wird. Über 200 Aussteller – von den führenden Verlagen über die Hochschulen bis zu Künstlerinnen und Künstlern, die im Selbstverlag veröffentlichen – präsentieren ihr Programm. Zahlreiche Neuerscheinungen werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, und rund 400 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zeichnen live und signieren ihre Bücher.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Erlanger Festivals sind die zahlreichen Ausstellungen, die sich über die gesamte Innenstadt verteilen. Unter dem Titel Vorbilder*innen – Feminismus in Comic und Illustration werden in acht Kapiteln 30 Künstler*innen vorgestellt, die das Thema „Vorbilder*innen“ auf unterschiedliche Weise aufgreifen und der feministischen Forderung nach differenzierten weiblichen Figuren nachkommen. Mit Fruits of Knowledge. Die Welten der Liv Strömquist ist einer herausragenden feministischen Künstlerin eine eigene Ausstellung gewidmet. Die ehemalige Charlie-Hebdo-Zeichnerin und Graphic Novel-Autorin Catherine Meurisse und die deutsche Zeichnerin und Erzählerin Birgit Weyhe sind zwei weitere einflussreiche Künstlerinnen, denen umfassende Retrospektiven gewidmet sind.
Dass der Internationale Comic-Salon heute grafische Literatur dieser Qualität präsentieren kann, verdankt die Branche nicht zuletzt dem Vater der Graphic Novel Will Eisner, dessen Pionierleistung in einer großen historischen Schau mit zahlreichen eindrucksvollen Originalen gewürdigt wird. Die besondere gesellschaftliche Rolle, die Comics und populäre Bildende Kunst in der Demokratischen Republik Kongo spielt, hat das Kulturamt der Stadt Erlangen in einem seit über zwei Jahren laufenden Projekt herausgearbeitet, während das Kunstpalais Erlangen in seiner Ausstellung LuYang. False Awakening einen bildenden Künstler aus Shanghai präsentiert, der die Manga-Ästhetik aufgreifend mit seinen bahnbrechenden Produktionen die internationale Kunstszene derzeit im Sturm erobert. In Zusammenarbeit mit dem Erlanger Stadtmuseum entsteht die Ausstellung Aber ich lebe, die die Zusammenarbeit zwischen Zeichnerinnen und Zeichnern und Holocaust-Überlebenden dokumentiert. Dreiundzwanzig Ausstellungen in Museen, Galerien und zahlreichen temporär genutzten Ladengeschäften entlang der Erlanger Hauptstraße verwandeln die ganze Erlanger Altstadt für vier Tage in ein Comic-Museum auf Zeit.
Der Max und Moritz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschen Sprachraum. Als einer der Höhepunkte des Salons gilt die Max und Moritz-Gala (Freitag, 17. Juni, 20:30 Uhr) im Markgrafentheater, moderiert von Hella von Sinnen und Christian Gasser. 25 Titel sind für die Preise, die in verschiedenen Kategorien vergeben werden, nominiert. Mit Naoki Urasawa, einem der einflussreichsten Mangaka der Gegenwart, wird erstmals ein Japaner mit dem Max und Moritz-Preis für sein herausragendes Lebenswerk ausgezeichnet.