Manchmal denke ich, ich würde in einem anderen Land leben als alle anderen Buchhändler. Manchmal denke ich, wir sind die einzigen, die jetzt über jedes Buch beim Einkauf sinnieren: Was, wenn "sie" uns wieder zumachen und ich stehe wieder hier mit obsoletem Warenbestand? Kann ich beruflich und finanziell einen zweiten Lockdown überleben? Habe ich noch einmal die Kraft dazu?
Manchmal denke ich, wir sind die einzigen Buchhändler, die finanziell Schaden erlitten haben, die Kunden verloren haben, weil die "mit Maske nicht stöbern können"; die einzigen, die keine Veranstaltungen anbieten können, weil der Mindestabstand vertikal nun mal nicht funktioniert.
Stattdessen lese ich - gefühlt(!) - nur von ach so kreativen Buchhändlern, die den Lockdown genutzt haben, um umzubauen (woher das Geld?), Tüten falten zu lernen oder Online-Geschichten durchzuführen. Alles tolle Ideen, keine Frage. Scheint eine Kriegskasse vorhanden gewesen zu sein.