Zwei Sprachen, viele Vorteile
Viele Kinder sprechen mit ihren Familien daheim eine andere Sprache als in der Kita. Das sollte gefördert werden – mit Büchern, die sich nicht aufs Deutsche beschränken.
Viele Kinder sprechen mit ihren Familien daheim eine andere Sprache als in der Kita. Das sollte gefördert werden – mit Büchern, die sich nicht aufs Deutsche beschränken.
»Die Kinder müssen erst mal richtig Deutsch sprechen«: Lange Zeit herrschte selbst bei Wissenschaftlern die Meinung vor, dass Kinder erst einmal eine Sprache verinnerlichen sollten, bevor eine zweite Sprache hinzukommt. Paralleler Spracherwerb sorge nur für Durcheinander. Kindern mit einer anderen Muttersprache wurde damit unterstellt, dass sie keine Sprache »so richtig« erlernen – was falsch ist, wie inzwischen bekannt ist.
Denn Kinder lernen Sprache als eine Form des Sich-Mitteilens aus ihren täglichen Erfahrungen heraus. Bereits Babys können mithilfe ihrer Körpersprache kommunizieren, Kleinkinder begleiten ihr Handeln mit Sprache, lernen neue Wörter und Ausdrucksformen, artikulieren Zusammenhänge in Sprache, stellen Thesen auf, verwerfen sie, beginnen zu argumentieren. Durch Bilderbücher entdecken Kinder Geschichten, kommen in Kontakt mit der Schriftsprache; sie lernen bei Fernbedienungen, Smartphones und WhatsApp bereits, Symbolschriften zu entziffern, bis sie in der Schule schließlich lernen, durch Schriftsprache zu kommunizieren. Ein langer Weg – der aber keineswegs nur in einer Sprache erfolgen muss.
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