Papierknappheit im Kalendergeschäft

"Zeit für Kompromisse"

23. Mai 2022
Stefan Hauck

Bei Kalendern spielt die Beschaffenheit des Papiers eine ganz entscheidende Rolle. Nur: Kein Papier – keine Kalender. Wie die Verlage der existenzbedrohenden Papierknappheit begegnen.

Andreas Jürgensmeier ist gelernter Drucktechniker, seit 41 Jahren in der Kalenderbranche und kennt eigentlich sämtliche denkbaren Probleme in der Herstellung und auch die entsprechenden Lösungen. »Aber eine solche Katastrophe wie die aktuelle Papierknappheit habe ich noch nie erlebt«, sagt der Herstellungsleiter des Korsch Verlags. »Papier war immer verfügbar.« Hat er früher die benötigten Mengen sechs bis acht Wochen vor Druck bestellt, sind es heute sechs bis acht Monate – alle gestrichenen und ungestrichenen grafischen Papiere sind rar. 

Die Vorlaufzeiten für die Beschaffung von FSC-Papieren und hochwertigen Rückpappen sind teils noch ein bisschen länger, bei größeren Mengen zwischen neun und zwölf Monaten, bei kleineren Mengen zwischen zwei und vier Monaten – »und zwar zu den jeweiligen Tagespreisen. Aber wenn das Papier nach zwei Monaten geliefert wird, heißt es: Der Preis ist um 20 Prozent teurer geworden, das ist keine Seltenheit«, berichtet Ackermann-Herstellungsleiterin Julia Schlieker, und ihre Kollegen nicken zustimmend oder können von noch größeren Steigerungsraten erzählen.

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